Sanierungsstart am „Annahütter Silbersee“
ANNAHÜTTE: Nach dem Abschluss der geotechnischen Arbeiten am Restloch 4 inmitten von Annahütte rücken nun die Restlöcher 1, 2, 3 und 5 in den Fokus der Bergbausanierer. Im Auftrag der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau Verwaltungsgesellschaft (LMBV) fällten Mitarbeiter der Sanierungsgesellschaft Niederlausitz (NSG) aus dem benachbarten Freienhufen in den vergangenen Wochen den Baumbewuchs in den Sanierungszonen. Sowohl am Bahnhofsteich als auch am Ortsausgang in Richtung Saalhausen (im Bild) bietet sich nun ein weiträumiger Blick in die Restlöcher und auf den sanierten Glaswerkspfeiler.
Innerhalb des rund zwei Quadratkilometer großen Restlochkomplexes sollen in mehreren Zonen Gefahrenstellen beseitigt werden. So müssen am so genannten Bahnhofsteich eine extrem steile und langfristig standunsichere Böschung abgeflacht - und ein schlammiger Bereich abgedeckt werden. An anderer Stelle sind alte Hausmüllablagerungen zu entsorgen bzw. standsicher umzulagern. Zum Arbeitsprogramm zählen weiterhin die Untersuchung und Verfüllung von einsturzgefährdeten unterirdischen Bergbauanlagen aus der Vorkriegszeit. An mehreren Stellen sollen zudem ausgedehnte Rohkohleflächen mit Bodenmassen abgedeckt werden, um eine Selbstentzündung der Kohle zu verhindern. Alle Bereiche werden später wieder aufgeforstet.
„Wir freuen uns, dass alle berührten Eigentümer ihr Einverständnis zum Sanierungsstart gaben und damit nun die örtlichen Arbeiten nach jahrelanger Planung beginnen können“, erklärte Annahüttes Ortsvorsteher Horst Pawlik kürzlich dazu. „Je eher die Arbeiten vollzogen werden, desto schneller ist die Bergbaufolgelandschaft auch gefahrlos nutzbar. Annahütte hat dann viel Wald und Wasser in der Umgebung.“
Die Annahütter Restlöcher 1 – 5 entstanden im Zuge des Braunkohlenbergbaus im Zeitraum von 1880 – 1945. Seinerzeit wurde hier im Tagebau „Heye“ das 1. Lausitzer Braunkohlenflöz abgebaut. Später füllten sich die Restlöcher mit Wasser und wurden teilweise für die Naherholung genutzt. Im Volksmund etablierte sich deshalb rasch der Begriff des „Annahütter Silbersees.“