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Sorgenvoller Blick ins Restloch Hörlitz: Die LKW kommen

Schipkau, den 17. 05. 2010

SCHIPKAU: Rings um das Restloch Hörlitz mehren sich dieser Tage die Vorbereitungen zur geotechnischen Sanierung und Verfüllung des Areals. Die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau Verwaltungsgesellschaft (LMBV) plant, das Gelände zwischen Skihalle „SNOWtropolis“, Industriepark Marga und Ortsumfahrung B 169 in den kommenden Jahren schrittweise trockenzulegen und anschließend etappenweise zu verfüllen. Dazu wurde in den vergangenen Monaten entlang der Straße Schipkau – Hörlitz eine neue Grubenwasserleitung verlegt, welche das überflüssige Wasser zur Pößnitz transportiert. Mit den Sanierungsarbeiten sollen das instabile Gelände verfestigt und Rutschungen und Grundbrüche ausgeschlossen werden.

 

Auf der Kehrseite der Medaille stehen dabei aber auch gigantische Massentransporte, welche zu der Baustelle rollen werden. Nach Angaben der LMBV macht bereits die erste Verfüllungsphase die Zufuhr von mehr als 500.000 Kubikmetern Bodenmassen notwendig. Da nach Ansicht der LMBV weder im ehemaligen Tagebau Meuro noch im Sanierungsgebiet Meuro-Süd solche Bodenreserven bestehen, wurde die Bodenmassen „frei auf dem Markt eingekauft“. Dies bedeutet im Klartext: Der günstigste Bieter beschafft auf günstigstem Wege aus der Umgebung Bodenmassen und transportiert sie in das Restloch Hörlitz.

 

Den Auftrag für die erste Sanierungsphase erhielt dabei ein Sanierungsunternehmen aus Freienhufen, welches eine eigene Kiesgrube im Raum Klingmühl / Sallgast betreibt. Damit ist schon jetzt abzusehen, was auf Annahütter, Klettwitzer und Meuroer Straßen zurollt: Jede Menge LKW.

 

Bereits nach erstem Bekanntwerden dieser Pläne wurde die Gemeinde bei der LMBV-Spitze vorstellig und machte auf berechtigte Sorgen aufmerksam. Allein der Bodenaustausch während des Bundesstraßenbaus bei Hörlitz sorgte entlang der Transportstrecken für blank liegende Nerven, Erschütterungen, Straßenschäden und manche gefährliche Verkehrssituation.  Die LMBV konnte ihrerseits jedoch keine Alternative anbieten, da keine eigenen Bodenreserven mehr bestehen und auf die Transportwege kein Einfluss genommen werden kann. So wohl LMBV als auch das zuständige Straßenverkehrsamt des Landkreises verweisen darauf, dass alle Kreis – und Landesstraßen für LKW-Verkehr zugelassen sind und deshalb nicht pauschal gesperrt werden können.

 

Somit bleibt der Gemeinde offensichtlich nur die „ordnungsrechtliche Karte“ in Form von Tempobeschränkungen und des bereits seit 2006 angeordneten Richtungsverkehrs in der Sallgaster Straße in Annahütte (Bild). Bleibt abzuwarten, auf welche Weise sich diesmal die LKW-Fahrer mit ihren Fahrzeugen durch die Orte bewegen. Ähnlich wie 2006, als Termindruck und ausgemergelte Preise für dem entsprechend rüdes Fahrverhalten sorgten, oder hoffentlich einigermaßen rücksichtsvoll.

 

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