"Das gab's noch nie!": Bürgerfest im Tagebau
KLETTWITZ: Selten war wohl die Verkehrsfreigabe einer Straße durch den früheren Tagebau Anlass für die Anwohner, sich spontan zu einem Fest zu treffen. Zwischen Klettwitz und Kostebrau muss dabei offensichtlich mehr in der Luft liegen, denn hier kam es kürzlich zu einer solchen „Wiedersehensfeier“.
Die Idee dazu entstand am Rande des 90. Jubiläums der Turn – und Sportgemeinschaft (TSG) Kostebrau, als Vereinschef Rüdiger Lehmann und sein Klettwitzer Kollege Dieter Speckhardt ein solches Fest vereinbarten. Dann ging alles sehr schnell: Tische, Bänke und alles weitere wurden organisiert, Gäste aus der Kommunalpolitik sagten ihr Kommen zu und der „Buschfunk“ tat ein Übriges. „Im Laufe des Abends konnten wir weit mehr als 150 Gäste begrüßen“, so Speckhardt, „und dabei herrschte eine geradezu heitere Atmosphäre.“
Unter den Gästen war auch Otto Starke (r.), der sich gemeinsam mit Kostebraus Ortsvorsteher Bernd Wendt in der ungewohnten Umgebung orientierte. „Herr Starke wird bald 98 Jahre und ist damit unser ältester Einwohner“, so Wendt, „aber den heutigen Termin hat sich unser rüstiger Senior nicht nehmen lassen.“ Gemeinsam waren rasch die letzten Pappeln der früheren Allee nach Klettwitz am Kostebrauer Horizont ausgemacht. „Da ging es früher nach Klettwitz“, so Starke, der in der Folge viel zu erzählen hatte.
Die Blicke der Klettwitzer und Kostebrauer blieben immer wieder an der grandiosen Aussicht hängen, welche sich vom Festplatz aus in den weiträumigen früheren Grenzschlauch Kostebrau erschließt. Wie auf Bestellung steuerte hier die Natur neben idealem Wetter auch noch einen beeindruckenden Sonnenuntergang bei.
Während sich die Ortsvorsteher und Vereinsvorsitzenden auf eine jährliche Wiederholung des kleinen Bürgerfestes inmitten des früheren Tagebaus einigten, schmiedeten Schipkaus Bürgermeister Klaus Prietzel und sein Lauchhammeraner Amtskollege Roland Pohlenz weitere Pläne. „Vielleicht können wir ja im kommenden Jahr erstmals sogar unsere Radsternfahrt um Gäste aus Lauchhammer ergänzen“, so Prietzel, „das wär’ etwas!“