Dauerregen sorgt in Schipkau für Probleme
SCHIPKAU: Nach dem Abzug des Tiefdruckgebietes „Lya“ werden auch im Gemeindegebiet allerorts die Folgen der ungewöhnlich massiven Regenfälle deutlich. Nach Angaben des Wetterdienstes Meteomedia waren zuvor innerhalb von nur zwei Tagen 119 Liter Regen pro Quadratmeter niedergegangen. Das übliche September-Mittel liegt bei 40 – 50 Liter je Quadratmeter.
Da der schon im August regengesättigte Boden vielerorts die Feuchtigkeit nicht mehr aufnehmen konnte, waren überschwemmte Straßen, Wege sowie Wiesen die Folge. Gänzlich oder teilweise wurden die Haupterschließungsstraße auf dem Lausitzring, die Ortsverbindung Klettwitz-Kostebrau, die Ackerstraße nach Senftenberg sowie die Ersatzzufahrt zum Gewerbegebiet Hauptwerkstatt Schipkau gesperrt. Beeinträchtigungen wurden ebenso von der B 169 im Bereich der Anschlussstelle Hörlitz gemeldet.
Die Feuerwehr war Tag und Nacht mit dem Auspumpen von Kellern insbesondere im Ortsteil Schipkau beschäftigt. Hier drohte auch der regionale Vorfluter Pößnitz über die Dämme zu treten. In Meuro (im Bild) drohten von einem Acker her heranströmende Wassermassen ein Wohngebäude zu überfluten. Auch hier war die Feuerwehr mit vier Pumpen im Einsatz und sorgte für Entspannung. Der Landkreis bot Unterstützung an.
Das Wetter der vergangenen Tage bereitet insbesondere der Landwirtschaft Probleme. Zahlreiche Äcker können nicht planmäßig mit der Herbstsaat bestellt werden, an anderer Stelle verzögern sich Maisernte und Grünmahd. Nach Einschätzung von Landwirten werden besonders vernässte Bereiche vor dem Winter gar nicht mehr befahrbar sein.
„Was wir hier in den vergangenen Tagen erlebten, stellt eine absolut ungewöhnliche Wetterlage dar“, sagte Bürgermeister Klaus Prietzel, „und so muss jetzt die nötige Soforthilfe geleistet werden.“ Der Bürgermeister dankte dabei den ehrenamtlichen Kräften der Feuerwehr für ihren Einsatz. „In einem zweiten Schritt werden wir uns dann die Problembereiche näher ansehen und prüfen, ob durch die Gemeinde Abhilfe geleistet werden kann.“
Als besonderes Problem erweis sich dabei nach Angaben der Gemeindeverwaltung der weitgehend verschlammte Zustand der Pößnitz. Jahrzehntelang war durch den Braunkohlenbergbau teils ungereinigtes Grubenwasser in den Vorfluter eingeleitet worden. Seit Langem ist strittig, wer für die Beräumung des daraus verbliebenen Schlamms zuständig ist.