Lausitzring kombiniert Motorsport mit Umweltschutz
KLETTWITZ: Parallel zum Oktoberfest feierten am zweiten Oktoberwochenende die Ringbetreiber und weitere Projektbeteiligte die Inbetriebnahme des so genannten „Grünen Lausitzringes.“ Gründe dafür waren der Abschluss der Bauarbeiten an der Solarcarportanlage und der Beginn des Testbetriebs der Biogasanlage. Mit beiden Anlagen und einer geplanten Windenergieanlage will der Lausitzring zur ersten energieautarken Rennstrecke werden.
Während einer Übergabefeier lobte Dr. Carsten Enneper vom brandenburgischen Wirtschaftsministerium den Vorzeigecharakter der Anlagen. „Hier wird nicht nur Elektroenergie produziert, sondern die entstehende Abwärme auch gleich zum Beheizen von Lausitzring und Dekra-Technologiezentrum genutzt“, so Enneper. „Diese Komplettlösung war uns seitens des Landes eine Förderung wert. Welche Rennstrecke kann schon von sich sagen, CO2-neutral zu arbeiten.“
Wie Enneper lobte auch OSL-Landrat Siegurd Heinze die Entwicklung. „Wir müssen uns von fossilen Energieträgern verabschieden“, so der Landrat, „und wenn dies wie hier noch durch regionale Wertschöpfung passiert, ist dies natürlich besonders zu würdigen. Das ist heute ein guter Tag für die Lausitz.“
Nach Angaben von Dr. Harald Herz vom Unternehmen Yoku Techlogy handelt es sich bei der Carportanlage auf dem Lausitzring um das weltweit zweitgrößte Bauwerk dieser Art. Die Überdachung bietet Schutz für 480 Pkw. Die als Dach installierten Solarmodule können rund eine Gigawattstunde Strom pro Jahr produzieren, was umgerechnet den Bedarf für 250 Vier-Personen-Haushalte absichern könnte.
Ähnliche beeindruckende Zahlen präsentierte Dr. Thomas Roßner vom Unternehmen Energiequelle aus Zossen, welches die Biogasanlage gemeinsam mit Agrarbetrieben aus Bronkow und Großräschen betreiben wird. Die erzeugte Strommenge würde hier für 1.000 Haushalte ausreichen. „Wir garantieren, dass hier im kommenden Winter niemand friert“, so Roßner, „und das aus erneuerbaren Energiequellen.“ Roßner dankte für das reibungslose Genehmigungsverfahren und kündigte ebenso rasches Handeln beim Bau der dann weltgrößten Windenergieanlage auf dem Lausitzring an. „Das wird dann in jeder Hinsicht ein Leuchtturm für die Lausitz“, so Roßner.
Einen Vorgeschmack auf energieautarke Lösungen erhielt Bürgermeister Klaus Prietzel bei der Veranstaltung, als er eine Proberunde mit einem Elektromobil drehte. „Eine Solartankstelle haben wir ja schon“, so Prietzel, „und so werden wir schauen, ob der Haushalt im kommenden Jahr die Beschaffung eines solchen Fahrzeugs ermöglicht.“