Schipkau gedenkt „Verlorenem Transport“
SCHIPKAU: 66 Jahre nach Kriegsende ehrten Vertreter der Gemeinde Schipkau mit einer gemeinsamen Kranzniederlegung die seinerzeit bei Schipkau umgekommenen jüdisch gläubigen Menschen.
Falk Peschel, stellvertretender Bürgermeister in Schipkau, erinnerte dabei an das grausige Geschehen an dieser Stelle und auf die daraus resultierende Verantwortung der heutigen Generationen. „Aus diesem Grunde pflegen und bewahren wir das Mahnmal hier weit außerhalb von Schipkau“, so Peschel, „denn auf diese Weise geraten die Toten nicht in Vergessenheit, sondern mahnen, dass so etwas nie wieder passiert.“
In den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 war in der Nähe von Schipkau ein Bahntransport mit jüdischen Häftlingen des KZ Bergen-Belsen auf Grund der vorrückenden Roten Armee für zwei Tage zum Stehen gekommen. In der Zeit wurden 51 unter unmenschlichen Verhältnissen zu Tode gekommene Häftlinge neben der Bahntrasse begraben. Der auf Grund der verworrenen Fahrt als „Verlorener Transport“ bezeichnete Häftlingszug endete wenige Tage später bei Tröbitz. Auch dort gedachten gesellschaftliche Vertreter und die Einwohnerschaft den damaligen Ereignissen.