Bannerbild | zur Startseite Bannerbild | zur Startseite
Suche
Ansicht zum Drucken öffnen
 

Schlüsselentscheidung: Grünes Licht für den Ausbau der Ortsdurchfahrt Schipkau

Schipkau, den 20. 05. 2011

KLETTWITZ: Dunkle Wolken türmten sich am Donnerstag Abend über dem Klettwitzer Kulturhaus. Sie galten jedoch nicht dem größten Schipkauer Straßenbauprojekt der kommenden drei Jahre, über welches entschieden werden sollte, sondern gehörten zu einem Gewitter über dem Spreewald. Mit einer überraschend klaren Entscheidung segnete Schipkaus Gemeindevertretung den 1,8 Millionen Euro kostenden Ausbau der 720 Meter langen Ortsdurchfahrt Schipkau ab. Der Entscheidung ging eine kurze, aber leidenschaftliche Aussprache voraus. 2012 sollen nun die Bagger anrücken.

 

„Die Entscheidung heute ist für uns kein Sieg, sondern Auftakt für eine weitere möglichst gemeinsame Projektentwicklung mit den Anliegern im alten Schipkauer Ortskern“, sagte Bürgermeister Klaus Prietzel kurz nach der Abstimmung. „Die offene Frage der sanierungsbedürftigen Ortsdurchfahrt war das größte Problem, dass ich mit Amtsantritt vor einem Jahr in Schipkau vorfand, und nun wollen wir schauen, dass wir hier gemeinsam einigermaßen verträgliche Lösungen finden.“

 

Bei dem Straßenbauprojekt handelt es sich um die Sanierung der Durchgangsstraße durch den historischen Schipkauer Ortskern, an welchen überwiegend große alte Bauernhöfe angrenzen. Bis 2007 war der Straßenzug eine Landesstraße, wobei lange Zeit wenig investiert wurde. Mit dem Neubau der Ortsumfahrung Schipkau im Zuge der Landesstraße Nr. 60 kam es zur Herabstufung der Landesstraße zur Gemeindestraße. Die Sanierung der Straße wird nun vom Land Brandenburg mit europäischen Fördermitteln gefördert. Der Eigenanteil trifft jedoch auch die Anwohner, die sich mittels einer Bürgerinitiative gegen die Kosten wehren.

 

„Genau diese einmalige Situation war für uns Anlass, mit Blick auf unsere üblichen  Straßenausbaubeiträge eine Sondersatzung zu erlassen“, so Prietzel. „Über die Haupt – und Ruhlander Straße rollte über Jahrzehnte hinweg viel Verkehr in Richtung Synthesewerk und Tagebau Klettwitz. Nie war Geld für nennenswerte Reparaturen da.  Die Folgen dessen kann man deshalb nicht einfach den Anwohnern überlassen.“ Die Sondersatzung ist deshalb beschlossene Sache. Darüber hinaus bemühte sich die Gemeinde, mit zahlreichen Einsparungen die Baukosten im Ganzen zu reduzieren.

 

„Die heutige Entscheidung hat vermutlich fast historische Bedeutung für die alte Schipkauer Ortslage, denn im Zuge des Straßenbaus wird die fast 100jährige Trinkwasserversorgung erneuert und erstmals eine komplett funktionstüchtige Regenwasserleitung verlegt“, so Martin Konzag vom Bauamt der Gemeinde. „Gleichzeitig freuen wir uns, dass sich der Wasserverband auf überwiegenden Wunsch der Anlieger zum Bau einer zentralen Schmutzwasserkanalisation entschied. Die alte Ortslage wird sich damit in drei Jahren vom bisherigen Aschenputtel zu einem modernen Teil von Schipkau wandeln.“

 

Hildegard Thron und Peter Bergander von der Bürgerinitiative mahnten jedoch trotzdem mehrfach, die enormen Belastungen für die Anwohner nicht aus den Augen zu verlieren.  Nahezu goldene Worte fand dazu Schipkaus Gemeindevertreter Sven Irrgang, der die erreichten Erfolge der Bürgerinitiative hervorhob. „Die mündigen und aktiven Bürger haben mit Einsparungen und der Sondersatzung Einiges erreicht. Uns fiel die Entscheidung nicht leicht.  Wir stehen jedoch mit der zum Greifen nahen Sanierung der Ortsdurchfahrt Schipkau vor einer einmaligen Chance, die es zu nutzen gilt. Und dies doch am besten gemeinsam.“

 

Veranstaltungen

Nächste Veranstaltungen:

29. 11. 2024 - Uhr

 

29. 11. 2024 - Uhr