Schipkau trauert um Ehrenbürgerin Herta Schuster
SCHIPKAU: Wenige Tage nach Vollendung ihres 90. Lebensjahres erlag Schipkaus Ehrenbürgerin Herta Schuster einer schweren Erkrankung. Dies gab Bürgermeister Klaus Prietzel während der jüngsten Zusammenkunft der Gemeindevertretung bekannt.
Herta Schuster hatte in den Jahren von 1961 bis 1982 das Amt der Bürgermeisterin inne. In diese Zeit fällt der Abbruch ganzer Schipkauer Ortsteile durch das Voranschreiten des Braunkohlentagebaus Klettwitz. Stillgelegt und beseitigt wurde dabei auch der Industriestandort mit Brikettfabrik und Ziegelei. In Regie der DDR-Braunkohleplanung entstand zum Ersatz der verlorenen Wohnungen zeitgleich an anderer Stelle ein völlig neuer Ortsteil, der noch heute das Zentrum der Gemeinde darstellt. Als so genannter Umsiedlungsstandort wuchs Schipkau dabei bis zum Ende der DDR auf zuletzt 5.300 Einwohner. Nach Ende des Bergbaus leben heute hier rund 2.750 Einwohner.
„Frau Schuster leitete in einer der bewegtesten Zeiten die Geschicke des Ortes Schipkau“, so Bürgermeister Klaus Prietzel, „und es gelang ihr, trotz der damaligen großen Veränderungen das gesellschaftliche Miteinander zu sichern und einen für damalige Verhältnisse attraktiven Ort zu gestalten. Dafür galt ihr unser Dank.“
Mit Herta Schuster verliert Schipkau binnen anderthalb Jahren auch den zweiten Ehrenbürger. Im Sommer 2010 verstarb der in Klettwitz lebende Unternehmer Günther Pietzsch, der sich ebenso um das Gemeinwohl verdient gemacht hatte und deshalb sogar mit dem Brandenburgischen Verdienstorden geehrt wurde.