Annahütte: Straßensperrung wegen Schlammabfuhr
ANNAHÜTTE: Der Gewässerverband Kleine Elster – Pulsnitz hält Wort: Wenige Tage nach einer Anliegerberatung zum Thema der Lagerung von Aushubmassen aus dem kleinen Vorfluter Pößnitz beginnt nun die angekündigte Abfuhr des Materials. Vom 21. Mai an werden die rotbraunen Bodenmassen auf LKW verladen und zu einer Aufbereitungsanlage nach Spremberg transportiert. Ein Teil der Herrenmühlenstraße wird deshalb für den Durchgangsverkehr gesperrt.
Der nun in Gang kommenden Abfuhr der Aushubmassen war zuvor deren aufwändige Bergung aus dem Gewässerbett vorausgegangen. Mitarbeiter des Gewässerverbandes und von Partnerfirmen hatten dazu zunächst Bewuchs beseitigen müssen. Später hob man die schlammigen Massen aus der Pößnitz, vermischte sie mit am Ufer liegenden trockenen Altablagerungen und deponierte sie nahe der Annahütter Herrenmühle auf. „Wir freuen uns zwar über die Grundräumung der Pößnitz“, so Annahüttes Ortsvorsteher Horst Pawlik, „aber hier in der Herrenmühle können diese Schlammberge nicht bleiben. Auch hier leben Einwohner.“
Verbandsgeschäftsführer Hubertus Brückner vom Gewässerverband bat zunächst um Verständnis für die komplizierte Rechtslage, sagte aber eine rasche Problemlösung zu. „Wir plagen uns hier mit Eisenschlämmen, die aus der näheren Umgebung stammen, aber per Gesetz als Abfall gelten“, so Brückner. „Gut 7.000 Tonnen Gewässeraushub türmen sich hier inzwischen auf, und von diesen Dimensionen sind auch wir überrascht.“
Ursache des Problems ist das Grubenwasser, welches die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbauverwaltungsgesellschaft (LMBV) zeitweise in die Pößnitz pumpt. Das Grubenwasser stammt aus Tiefbrunnen, welche den benachbarten früheren Tagebau Klettwitz trocken halten und damit dessen geotechnische Sanierung ermöglichen. Das Grubenwasser enthält hohe natürliche Eisenwerte. Dieses Eisen reagiert im Gewässerbett der Pößnitz mit dem in der Luft enthaltenen Sauerstoff, flockt als Eisenhydroxid aus und bildet damit den für die Lausitz meist typischen rotbraunen Schlamm. Dessen Entsorgung macht dem Gewässerverband seit Langem Sorge. Das Gemeindegebiet Schipkau ist dabei gleich zweimal betroffen, da neben der Pößnitz auch in den Meuroer Graben Grubenwasser eingeleitet wird. Ein Ende der wasserrechtlich genehmigten Einleitungen ist derzeit noch nicht konkret absehbar, heißt es aus der Gemeindeverwaltung.