Feierstimmung im Windpark: Kostebrauer und Klettwitzer feiern zünftiges Straßenfest
KLETTWITZ: Zwar intonierten die Lauchhammeraner „Silbertannen“ (im Bild) mit kräftigem „Glück Auf! Glück Auf!“ noch einmal das Steigerlied der Bergleute, jedoch richtete sich der Blick der Gäste beim 3. Straßenfest nach vorn in die Zeit nach dem Bergbau. Zum 3. Mal luden die Ortsbeiräte von Klettwitz und Kostebrau an die gemeinsame Gemarkungsgrenze zu einem kleinen Straßenfest ein, und nach der Absage des 1. Termins hatte diesmal auch Petrus ein Einsehen und schickte mildes Wetter.
„Die prima Idee zu diesem ungewöhnlichen Fest mitten im früheren Tagebau hatten unsere Sportvereine“, berichtete der Klettwitzer Ortsvorsteher Dietmar Woznica in seinen Begrüßungsworten, „und nun haben die Ortsbeiräte den sprichwörtlichen Ball gerne aufgenommen und wollen eine kleine Tradition aus dem Treffen machen.“ Woznica und sein Kostebrauer Amtskollege Bernd Wendt dankten dabei insbesondere den jeweiligen Ortsfeuerwehren sowie den beiden anwesenden Bürgermeistern Roland Pohlenz aus Lauchhammer und Klaus Prietzel für die tatkräftige Unterstützung.
Ein weiteres dickes Lob richteten die Ortsvorsteher an den Windparkbetreiber Ventotec aus dem ostfriesischen Leer, der große Teile der Kosten der Veranstaltung übernahm. „Faktisch verzehren wir hier heute Getränke und die beliebte Bratwurst vom Fleischer Rietze aus der Kostebrauer Straße für den guten Zweck“, so Woznica, „denn der Reinerlös des Festes soll gemeinnützigen Zwecken in unseren Orten zugutekommen. Dafür noch einmal vielen Dank nach Leer!“
An Hand ausgestellter Karten und alter Fotos konnten sich die Gäste ein Bild von der früheren Chaussee zwischen beiden Orten machen, welche Mitte der 1960er Jahre durch den voranschreitenden Braunkohlentagebaus Klettwitz unterbrochen und später vollends beseitigt wurde. Begriffe wie „Schlangenweg“ oder „Klettwitzer Montanwerke“ fielen. Immer wieder zeigte man in Richtung Norden, wo in gut 150 Meter Abstand zur heutigen neuen Straße der frühere Straßenverlauf war. Lediglich am Horizont des Kostebrauer Oberdorfes „grüßen“ bis heute noch die Kronen letzter Spitzpappeln der alten Straße. Die markanten Bäume säumten früher die gesamte Straße und sind so noch heute fest im Gedächtnis älterer Einwohner verankert.
Ein Gesprächsthema war auch der geplante Ersatzneubau des Windparks und das daran u.a. gekoppelte Strompreisangebot an die umliegende Einwohnerschaft. „Früher sorgte hier die Braunkohle für Wachstum und Wohlstand, nun inzwischen die Erneuerbaren Energien“, so ein Gast, „gut, dass es hier immer vorwärts geht!“