Tag des offenen Denkmals: Auch Katholiken öffnen ihre Kirche
KLETTWITZ: Sie versteckt sich in einer Seitenstraße hinter hohen Bäumen, und ortsunkundige Katholiken fahren schon mal weiter zur Evangelischen Kirche im Ort: Die Rede ist von der Katholischen Kirche “Heiligstes Herz Jesu“ an der Karl-Marx-Straße in Klettwitz.
Im Rahmen des bundesweiten Tages des offenen Denkmals öffnet die Katholische Kirchengemeinde das 1909 entstandene Bauwerk am kommenden Sonntag in der Zeit von 9 – 19.30 Uhr. Um 16.30 Uhr wird hier zu einer Kirchenführung eingeladen, und ab 17 Uhr erklingt die vor Kurzem aufwändig restaurierte Voigt-Orgel. Besonderheiten der 1965 schlicht umgestalteten Kirche sind die Plastiken der Maria, der Schutzheiligen Barbara sowie von Petrus und Paulus.
Die Katholische Kirche Klettwitz entstand in Folge des Aufblühens des Braunkohlenbergbaus und des daraus resultierenden Zuzugs zahlreicher katholisch gläubiger Menschen aus dem Rheinland, Schlesien und Polen. Bis 1945 wurden hier Gottesdienste in polnischer Sprache gehalten. Die Niederlausitz ist ansonsten seit Mitte des 16. Jahrhunderts als Teil Kursachsens weitüberwiegend protestantisch geprägt, 1540 hielt die Reformation in Klettwitz Einzug.