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Schipkau hat Gewässer im Blick

Schipkau, den 12. 03. 2013

MEURO: Die Gemeinde rechnet nun mehr in diesem Jahr mit der lange überfälligen Grundräumung des Meuroer Grabens. Das Gewässer, welches südlich von Freienhufen am Restloch Westmarkscheide mit Grubenwasser gespeist wird, fließt quer durch Meuro und mündet südlich des Wohnparks Barranmühle in die Pößnitz.

 

„An langen Abschnitten des Meuroer Grabens türmen sich Eisenschlammablagerungen“, so Bürgermeister Klaus Prietzel, „und speziell im Abschnitt am Meuroer Sportplatz und am Landhotel ist das Grabenprofil fast komplett mit Schlammablagerungen gefüllt. Hier droht das Wasser fast neben dem Gewässerbett zu fließen.“

 

Die Gemeinde hatte diese und auch andere Problemstellen mehrfach bei der Lausitzer – und Mitteldeutschen Bergbauverwaltungs- Gesellschaft (LMBV) und beim Gewässerverband angezeigt, jedoch führten offene Fragen bei den Zuständigkeiten und fehlende Sanierungsgelder zu immer neuen Verzögerungen. Ein weiteres Problem ist der ungeklärte Verbleib des aus dem natürlichen eisenhaltigen Grundwasser herrührenden rostfarbenen Schlamms. Statt einer preiswerten Entsorgung in einem der Tagebaurestlöcher muss der Schlamm teils über hunderte Kilometer in zugelassene Deponien transportiert werden. Die Gründe dafür resultieren aus den verschiedenen Rechtsgrundlagen des Bergrechtes und des Abfallrechtes und sind für den Laien kaum nachvollziehbar.

 

Froh ist die Gemeinde darüber, dass es im vergangenen Jahr gelang, die Pößnitz auf einer Länge von rund 3,5 Kilometern in den Gemarkungen Annahütte und Klettwitz grundhaft zu räumen. Im Zuge der von der LMBV finanzierten und vom Gewässerverband „Kleine Elster-Pulsnitz“ ausgeführten Arbeiten wurden mehr als 7.000 Tonnen Schlamm abgetragen und entsorgt. Offen ist jedoch noch die Reinigung des Gewässerabschnittes quer durch den Wohnpark Barranmühle, wo sich inzwischen auch unter mehreren Brücken dicke Schlammpakete ablagerten und nur mit spezieller Technik abgetragen werden können. Ähnliche Probleme bereiten die Pößnitzbrücken im Zuge der Autobahn, unter denen abgelagerter Schlamm für einen Wasserrückstau sorgt. Weiterer Handlungsbedarf besteht an schwer zugänglichen Bereichen an der Schipkauer Bahnhofstraße  und unterhalb der früheren Krügersmühle.

 

„2013 wollen wir in Schipkau sowie in der Meuroer Feldflur einen Schritt vorankommen und dort  zwei frühere Gräben wieder öffnen“, so Prietzel. Die Wiederherstellung der Gewässer wird jedoch nicht die Vernässungsprobleme jedes einzelnen Grundstückseigentümers lösen. Mit dem Ende der bergbaulichen Grundwasserabsenkung füllen sich auch oberflächennahe Grundwasserhorizonte wieder mit Wasser, welches in feuchten Jahreszeiten die Keller der Wohngebäude erreicht. Meist können die in trockenen Zeiten von Jahrzehnten entstandenen Kellerwände das Grundwasser nicht aufhalten. Hier ist nach Meinung der Fachleute letztlich der Grundstückseigentümer selbst am Zuge, den Keller mit Dichtungs – und Sperrsystemen vor Grundwasser zu schützen oder diesen ggf. gänzlich aufzugeben. 

 

„Insgesamt ist die Gemeinde mit den turnusmäßig ausgeführten Arbeiten des Gewässerverbandes zufrieden“, so der Bürgermeister kürzlich in der Gemeindevertretung. „Die Arbeiten erfolgen gemäß eines Gewässerunterhaltungsplanes, der diverse Maßnahmen zum ungehinderten Wasserabfluss, aber auch zur klimatisch notwendigen Wasserrückhaltung vorsieht.“ Bei den Arbeiten müssen  Aufwand und Nutzen im gesunden Verhältnis stehen, um den Kostenrahmen nicht zu überschreiten. Die Gemeinde finanziert die Gewässerunterhaltung direkt aus Haushaltsgeldern, auf die Erhebung einer Gewässerunterhaltungsabgabe von allen Privateigentümern – wie anderenorts üblich – wird hier verzichtet.

 

 

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