Annahütter Floriansjünger feiern mit Blitz und Donner
ANNAHÜTTE: Ein großer Regenbogen wölbte sich am Abend über Annahütte und bot damit ein passendes symbolisches Bild zu den zahlreichen Glückwünschen, welche die Ortswehr zu ihrem 100. Jubiläum erhielt. Anno 1913 war die Feuerwehr im sich damals stürmisch entwickelnden Industrieort Särchen gegründet worden. Dies war guter Grund für eine perfekt vorbereitete Jubiläumsfeier im blitzblanken Depot an der Bahnhofstraße.
Erster Gratulant war Bürgermeister Klaus Prietzel, der den Kameradinnen und Kameraden für ihr ehrenamtliches Wirken dankte. „Ich kann nur alle Einwohner auffordern und bitten, die Arbeit der Ortswehren zu achten und selbst mitzumachen“, so Prietzel, „denn der Brand – und Katastrophenschutz ist eine der ältesten und sicher wichtigsten Bürgerinitiativen.“ Annahüttes Ortsvorsteher schloss sich an und sagte, dass der Ortsbeirat stolz auf die Feuerwehr ist. „Für dieses beeindruckende Fest heute, für die aktive Jugendarbeit und für die ständige Mitwirkung im Ort kann ich nur danken.“ Auf den Punkt brachte es wenig später OSL-Landrat Siegurd Heinze mit einem symbolischen Vergleich. „Die Feuerwehr ist der wichtigste Wirbel im Rückgrat der Gemeinde“, so Heinze, „und wenn dieser Wirbel fehlt, hat der Ort einen ordentlichen Hexenschuss.“
Die Ortsfeuerwehr hat gegenwärtig 25 aktive Angehörige und freut sich über eine mit 18 Kindern und Jugendlichen vergleichsweise große Jugendfeuerwehr. Diese trat zur Feierstunde diszipliniert an und freute sich über neue Uniformen. Kaum zu halten waren drei ABC-Schützen, die ebenso ihre erste Einsatzkleidung aus den Händen von Jugendfeuerwehrwart Rico Pfeifer (l.) erhielten. Schöne Bilder zu einem 100. Jubiläum, wenngleich auch die neun Mitglieder der Alters – und Ehrenabteilung aktiv mit einer druckfrischen dicken Chronik mitwirkten.
In einem dichten Programm war die Präsentation von 36 Feuerwehrfahrzeugen aus der näheren und weiteren Umgebung einer der Höhepunkte. Teils 90 Jahre alte Vehikel mit Pferdekraft-, teils moderne Löschtechnik rollte in einem langen Umzug durch den Ort. „Vor zwei Jahren haben wir mit den Vorbereitungen begonnen“, so Wehrchef Andreas Schneider. Tatsächlich war mit Kinderattraktionen, vielen geladenen Gästen und einem bunten Programm bis spät in die Nacht an alles gedacht worden. „Ich denke, wir sind gut aufgestellt“, so Schneider weiter, „und Jammern hilft sowieso nicht weiter. Wir schauen optimistisch in die Zukunft und sind häufig in Schule und Kita zu Gast.“ Schulchefin Sylvia Lorenz und Kitaleiterin Heike Neumann nickten dazu.
Einen besonders glücklichen Menschen sah man bereits am Vormittag. Ortsvorsteher Frank Priemer aus dem Nachbarort Meuro hatte seine Ortswehr kräftig motiviert, und so siegten die Floriansjünger beim Wettziehen eines betagten Feuerwehrautos vom Typ Garant K 30 mit einer ganzen Sekunde vor der Annahütter Partnerfeuerwehr aus dem Dresdner Stadtteil Langebrück. „Meuro schlägt Dresden!“, jubelte Priemer, „und das im 100. Jahr unserer Wehr.“ Auch die Ortsfeuerwehr Meuro hat ein rundes Jubiläum und feiert dies mit einem großen Fest am 7. September.