Tagung unterm Weihnachtsbaum: Gemeindevertretung zieht Bilanz
MEURO: Schipkaus Abgeordnete trafen sich Anfang Dezember zur letzten planmäßigen Zusammenkunft in diesem Jahr im örtlichen Gasthof. Neben einem ausführlichen Rückblick auf das zu Ende gehende Jahr standen zwei Beschlüsse im geschlossenen Teil der Sitzung auf der Tagesordnung. Darin ging es um einen Grundstücksverkauf in Schipkau sowie eine Steuerstundung, welche letztlich jedoch vertagt wurde.
Draußen tobte Sturmtief „Xaver“ und peitschte den Regen an die Fenster, und auch drinnen im ansonsten gemütlichen Vereinszimmer des Gasthauses Hirrig ergab sich mancher Sturm im Wasserglas. Bürgermeister Klaus Prietzel blickte zunächst auf das bewegte Jahr zurück, welches insbesondere durch seine vielen Jubiläen in Erinnerung bleibt. „Im Sommerhalbjahr hatten wir fast 14tägig Grund zum Feiern“, so der Bürgermeister schmunzelnd, „da musste man schon aufpassen, keinen gesundheitlichen Schaden zu nehmen.“ Zu den Festen zählten u.a. die durchweg gelungenen Feuerwehrjubiläen in Annahütte, Klettwitz und Meuro, das Schuljubiläum in Annahütte, Festlichkeiten auf dem Erlebnisspielplatz „Ökotanien“ und auch der runde Geburtstag der Kleintierzüchter in Schipkau.
Das nicht nur gefeiert wurde, zeigte die Aufzählung der großen und kleinen Baumaßnahmen im Gemeindegebiet, die vom Straßenbau in Annahütte-Siedlung über Renovierungen der Feuerwehrdepots in Klettwitz, Annahütte und Drochow, der Erweiterung der Kita Meuro bis hin zu Instandsetzungen der Trauerhallen Hörlitz und Annahütte reichten. „Es sind nicht mehr die ganz großen Summen, die wir verbauen“, so Prietzel, „jedoch bekamen wir für die kleineren Werterhaltungsarbeiten viel Anerkennung aus der Einwohnerschaft.“ Prietzel blickte voraus, das auch 2014 sparsam gewirtschaftet werden muss, da der finanzielle Spielraum enger wird. „Wir sind auf gutem Weg der Konsolidierung unserer Finanzen, aber wir sind noch nicht über den sprichwörtlichen Berg.“
In der Bürgerfragestunde ergriff Erich Görner aus Schipkau das Wort und mahnte eine Instandsetzung der Wiesenstraße an. „Dort wohnen behinderte Menschen“, so Görner, „und die kommen in der Schlaglochpiste besonders schwer voran.“ Bauausschusschef Hans-Jürgen Fichte nickte, denn der Problembereich steht schon im Arbeitsprogramm 2014. Görner mahnte ebenso an, den Schmiedegraben in der alten Ortslage Schipkau nicht außer Acht zu lassen, da er das gesamte Gebiet entwässert. „Schon Heimatdichter Paul Noack schrieb über die Schipkauer Gräben“, berichtete Görner und übergab das Gedicht dem Bürgermeister.
Streit entwickelte sich wenig später über den von der Gemeindeverwaltung angestrebten Verkauf des früheren Jugendclubs in Meuro. Uwe Kirste vom gleichnamigen Sachverständigenbüro aus Senftenberg beklagte, dass sich der gewünschte schnelle Verkauf der Immobilie wegen Unstimmigkeiten verzögern soll und drängte stattdessen auf einen raschen Beschluss. Ortsvorsteher Frank Priemer lehnte dies jedoch rundweg ab. „Solange wir noch nicht geklärt haben, wo die Glascontainer und das Lager der Feuerwehr einen neuen Standort finden, stimme ich keinem Beschluss zu.“ Martin Konzag von der Liegenschaftsverwaltung der Gemeinde bat nochmals um einen Grundsatzbeschluss, um voran zu kommen, doch es half nichts: Der Verkauf wurde in den Februar 2014 vertagt. „Ich lasse mich hier nicht unter Druck setzen“, erklärte auch Annahüttes Ortsvorsteher Horst Pawlik, „wenn wir Zeit zur Prüfung brauchen, so nehmen wir die uns auch.“
Die Sitzung klang später mit Dankesworten versöhnlich aus. Parlamentschef Horst Huchatz wünschte allen Abgeordneten sowie gesellschaftlich aktiven Einwohnern ein angenehmes Weihnachtsfest. „Es war doch wieder ein gutes Jahr für unsere Gemeinde“, so Huchatz, „und ich denke, wir werden auch in den kommenden Monaten bis zur nächsten Kommunalwahl im Mai konstruktiv an einem Strang ziehen.“