Bürgermeister Klaus Prietzel kündigt weitere Investitionen in die Feuerwehr an
KLETTWITZ: Schipkaus Floriansjünger zogen kürzlich während der Hauptversammlung im Klettwitzer Kulturhaus ihre Jahresbilanz. Erfreulicherweise waren weniger Feuer zu beklagen, und so sank die Zahl der Einsätze. Feurig wurde es im Laufe des Abends. Der Grund: Die flammende Showeinlage von Feuerkünstlern zog die Blicke auf sich.
Zum zehnten Mal hatten Wehrführung und Gemeinde zum Treffen aller Ortsfeuerwehren eingeladen, und rund hundert Kameradinnen und Kameraden zwischen 15 und 85 Lebensjahren waren gekommen. Traditionell halten Wehrführer und Bürgermeister zunächst einen Rückblick auf das Jahr. Gemeindewehrführer Steffen Heine zählte 106 Einsätze, davon neun Brände. „In 45 Fällen rief man uns zu technischer Hilfeleistung“, so Heine, „und auch diese Zahl sank.“ Grund dafür war u.a. die rückläufige Anforderung zu speziellen Einsätzen auf dem DEKRA-Testoval und dem Lausitzring.
Heine bezeichnete die Feuerwehr Schipkau als moderne und gut ausgestattete Feuerwehr, die den Vergleich mit anderen Orten nicht scheuen muss. Verbesserungsfähig sei jedoch die Gemeinsamkeit unter den Kameraden, denn „wir sind nicht sechs einzelne -, sondern eine Feuerwehr an sechs Standorten.“ Heine kündigte an, im kommenden März aus seinem Amt scheiden zu wollen.
Den zunächst lobenden Worten folgte wenig später jedoch teils heftige Kritik. Heine bezeichnete die Unterstützung von Gemeindevertretung und – verwaltung als verbesserungsbedürftig, auch seien die Investitionen in die Feuerwehr viel zu gering. „Über den Dachgeschossausbau in Schipkau wird seit Jahren nur geredet“, so Heine, „und auch in diesem Jahr tat sich wieder nichts.“
Bürgermeister Klaus Prietzel nutzte sein Grußwort und entgegnete, dass sich die Gemeinde sehr wohl für ihre Feuerwehr einsetze. „In diesem Jahr gaben wir für die Feuerwehr rund 140.000 Euro aus“, so Prietzel, „im Vergleich dazu übrigens nur 50.000 Euro für die Instandsetzung unserer Straßen.“ Er persönlich werbe bei jeder Gelegenheit um ortsnahe Arbeitsplätze, um die personelle Einsatzfähigkeit der Feuerwehr sichern zu helfen. „In diesem Jahr investierten wir in drei Gerätehäuser, feierten tolle Jubiläen und beschlossen die kräftige Erhöhung der Einsatzentschädigung für die Kameraden“, zählte der Bürgermeister auf, „und im kommenden Jahr steht selbstverständlich ein finanzieller Eigenanteil für den neuen Digitalfunk bereit.“ Prietzel dankte allen Mitgliedern der Feuerwehr für ihr ehrenamtliches Engagement und versprach, weiter für gute Verhältnisse rund um die Feuerwehr sorgen zu wollen. Dafür gab es Beifall im Saal. Grüße überbrachte später auch der Chef der Gemeindevertretung, Horst Huchatz, der sich insbesondere über viele junge Gesichter im Saal freute.
Nichts desto trotz galt es, die langjährigen Mitglieder der Feuerwehr zu ehren, und so freuten sich Rosemarie Birke, Waltraud Glowik, Erika Hanko (alle Annahütte) und Johannes Priemer von der Ortsfeuerwehr Meuro (im Bild) über prall gefüllte Präsentkörbe. Über 60 Jahre wirken die vier Geehrten bereits in der Feuerwehr mit.
Schipkau lädt seit der Großgemeindebildung zu jährlichen Hauptversammlungen ein, die mit einem geselligen Teil enden. Neben den üblichen Aufgaben einer Feuerwehr kümmern sich die rund 120 aktiven Kameradinnen und Kameraden in den sechs Ortsfeuerwehren auch um einen Abschnitt der Autobahn A 13 sowie um die Absicherung von Veranstaltungen auf Lausitzring und DEKRA-Testoval.