Sanierungsbergbau ist alten Grubenbauen auf der Spur
ANNAHÜTTE/KLETTWITZ: Viele bunt gefärbte Holzpfähle und Farbmarkierungen ziehen gegenwärtig die Aufmerksamkeit der Passanten in der Annahütter Bahnhofstraße und entlang der Klettwitzer Karl-Marx-Straße (im Bild) auf sich. Wo solche Pfähle stehen, da tut sich meist etwas – so auch hier.
Im Auftrag des Landesamtes für Bergbau, Geologie und Rohstoffe untersuchen Mitarbeiter des Erkundungsunternehmens BLZ Geotechnik den Untergrund nach verbliebenen offenen Grubenbauen. Speziell in Klettwitz waren in der Zeit ab 1860 im Zuge des aufblühenden Braunkohlenbergbaus unterirdische Transport – und Entwässerungsstollen, Strecken genannt, angelegt worden. Deren Zweck war die Entwässerung der Braunkohle-Abbaugebiete oder die unterirdische Verbindung mehrerer Abbaustätten. Diese Grubenbaue befinden sich dabei im Bereich des 1. Lausitzer Braunkohlenflözes und damit in einer vergleichsweise geringen Tiefe von teils nur drei bis sechs Metern zur Erdoberfläche.
Die in alten Karten, Grubenbilder genannt, dargestellten Grubenbaue wurden nun zunächst von Vermessern mit Pflöcken und Farbmarken markiert. Als nächstes folgt ein Bohrgerät, mit welchem Erkundungsbohrungen bis zur vermuteten Sohle der alten Grubenbaue ausgeführt werden. Werden Hohlräume angetroffen, folgt eine Verspülung mit speziellem Versatzmaterial.
Ziel der vom Land Brandenburg finanzierten Arbeiten ist es, die aus brüchigen alten Grubenbauen resultierenden Gefährdungen für die Öffentlichkeit zu beseitigen. „Im Sallgaster Ortsteil Henriette hatten wir richtig gut zu tun und fanden jede Menge Hohlräume“, berichtete ein Mitarbeiter des Erkundungsunternehmens vor Beginn der Arbeiten in Annahütte. Ob in Annahütte und Klettwitz tatsächlich ebensolche offenen Grubenbaue angetroffen werden, bleibt abzuwarten.