Aufregung in Klettwitz: Schwerverkehr ignoriert Verkehrsbeschränkungen
KLETTWITZ: Mit Frust und Ärger war der erste Tag der Vollsperrung der Landesstraße Schipkau – Kostebrau für die Klettwitzer verbunden. Am frühen Morgen begannen die gut dreimonatigen Straßenbauarbeiten vor Kostebrau, bei denen die in Jahrzehnten verschlissene Landesstraße völlig neu aufgebaut wird. Eine örtliche Umfahrung der Baustelle wurde in letzter Minute fertiggestellt und ermöglicht es zumindest Pkw-Fahrern, weiter zwischen Klettwitz, Kostebrau und Lauchhammer unterwegs zu sein.
Um einer in Kostebrau ansässigen Spedition lange Umwege zu vermeiden, stimmte Schipkau einer Heraufsetzung des festgesetzten Fahrzeuggewichts von bislang 7,5 auf maximal 20 Tonnen auf den kommunalen Straßen zu. Damit sollte leichten LKW ein einigermaßen kurzer Weg zur Autobahn ermöglicht werden. Nicht gerechnet hatte man dabei aber mit LKW-Fahrern einer Spedition aus dem Spree-Neiße-Kreis, die mit deutlich schwereren Fahrzeugen die neue Abkürzung für Kiestransporte in Richtung Lauchhammer missbrauchten.
„Seitens der Gemeinde haben wir die Proteste aus der Anwohnerschaft sofort an die Spedition weitergetragen und Kreisstraßenverkehrsamt und Polizei eingeschaltet“, so Bürgermeister Klaus Prietzel. „Ebenso erging Nachricht an den Auftraggeber der Transporte, die LMBV.“ Sollte all dies nichts nutzen, will Schipkau umgehend seine Zustimmung zurückziehen und zur alten Tonnage-Begrenzung von 7,5 Tonnen zulässigen Fahrzeug-Gesamtgewicht zurückkehren. „Unser Entgegenkommen für 20 Tonnen war guter Wille“, sagte Prietzel, „aber für 40 Tonnen schwere LKW sind unsere Gemeindestraßen nicht ausgelegt.“
Die Gemeindeverwaltung prüft zudem die Beantragung einer Geschwindigkeitsbegrenzung für LKW in den Ortslagen. „Seit Wochen erreichen mich aus Annahütte, Klettwitz und Schipkau Beschwerden über die rasante Fahrweise der Kiestransporter“, so Prietzel, „selbst mein Navigationsgerät warnt schon vor LKW-Verkehr mit unangemessener Fahrweise.“