Kurioses Jubiläum: 111 Jahre Landfleischerei Rietze in Klettwitz!
KLETTWITZ: Wenn das keine Überraschung war: Bürgermeister Klaus Prietzel hatte am Freitag gemeinsam mit seiner Stellvertreterin, Carola Johannsohn, die angenehme Aufgabe, der Landfleischerei Rietze in Klettwitz mit einer XXL-Flasche Sekt zum 111. Betriebsjubiläum zu gratulieren. Die verdutzten Damen hinter der Verkaufstheke holten erst einmal eine frühere Ehrenurkunde von der Wand und rechneten nach. Ergebnis: Stimmt - 111. Jahre Landfleischerei Rietze!
Sowohl die Gemeinde als auch später Ortsvorsteher Dietmar Woznica und Wilfried Brödno vom örtlichen Fastnachtsverein gratulierten zum besonderen Jubiläum. „Passend zur Faschingszeit eine Schnapszahl als Jubiläum“, so der Bürgermeister, „da kann ja nichts mehr schief gehen.“ Alle Gratulanten würdigten die außergewöhnliche Tatsache, dass ein Familienbetrieb über Generationen und Gesellschaftssysteme hinweg in Klettwitz und Umgebung präsent war. „Und dabei denke ich mir, dass die Zeiten nicht leichter werden“, so Prietzel, „denn zahlenmäßig werden wir nicht mehr Einwohner und zudem ändert sich das Einkaufsverhalten.“
Anno 1903 startete Curt Rietze mit seiner Fleischerei in damals bescheidenen Maßstäben in einem kleinen Geschäft am Markt, in welchem sich heute der „Lindenkrug“ befindet. Bald schon zog man an die Kostebrauer Straße, an der das Geschäft noch heute zu finden ist. Während zu DDR-Zeiten lange Kundenschlangen Normalität waren, musste Familie Rietze schon bald nach der politischen Wende dem Kunden mit einem Verkaufswagen hinterher fahren. Neben dem Klettwitzer Geschäft ist die Landfleischerei mit „Rietzes mobiler Fleischerei“ auf zahlreichen Wochenmärkten in der Region präsent. Zu einem weiteren festen Standbein entwickelte sich der Partyservice. „Ein Pfund Aufschnitt“ war früher: Heute hält Fleischermeister Uwe Rietze einen langen Prospekt mit leckeren Spezialitäten für jede Feierlichkeit bereit.
Bleibt zu hoffen, dass es weitere Betriebsjubiläen in der Kostebrauer Straße Nr. 31folgen. Dass dies nicht unwahrscheinlich ist, zeigt das Bild: Mit (v. r.) Kurt, Uwe, Maik und dem erst am Neujahrstag geborenen kleine Mika versammelten sich gleich vier Generationen hinter dem Ladentisch.