Schipkau sucht nach Lösungen gegen die Wildscheinplage
ANNAHÜTTE: Schipkau sucht beim allgegenwärtigen Wildscheinproblem gemeinsam mit der Jägerschaft nach Lösungen. Darüber berichtete Bürgermeister Klaus Prietzel (CDU) kürzlich in der Gemeindevertretung. „Bereits Ende Oktober hatten wir dazu mit einigen Jagdpächtern einen gemeinsamen Gesprächstermin“, so Prietzel, „dabei konnten erste Festlegungen getroffen werden.“
Eine dieser Festlegungen ist die Verdoppelung der bisherigen Abschussprämie, welche die Gemeinde den Jägern pro Wildschwein zahlt. Fortan fließen nun 10 Euro pro Tier. Die Jagdpächter verpflichteten sich wiederum zur Durchführung zusätzlicher Treib – und Drückjagden. Schwerpunkte waren dabei die Ortsteile Meuro und Hörlitz, in deren Umfeld inzwischen einige Tiere erlegt werden konnten.
„In unserem Gemeindegebiet erschweren Autobahn und ein dichtes Straßennetz die ungehinderte Jagdausübung“, so der Bürgermeister weiter, „und auch die großen Eigenjagdbezirke in der Bergbaufolgelandschaft mit ihren unterschiedlichen Zuständigkeiten bringen Besonderheiten mit sich“. Die Gemeinde bemüht sich auch hier um regelmäßigen Kontakt zu den Jagdpächtern u.a. bei LMBV und Landesforst. Treibjagden dieser Partner werden inzwischen mit angrenzenden Jagdpächtern abgestimmt. Allein bei den drei jüngsten Treibjagden rund um den Windpark Klettwitz wurden durch den Landesforstbetrieb über 70 Wildschweine erlegt.
Ein weiteres Problem ist indessen hausgemacht: Noch immer entsorgen Einwohner ihre Bioabfälle in unmittelbarem Umfeld der Ortschaften. „Die Tiere finden hier Nahrung, werden teils sogar gefüttert und gewöhnen sich so an den Menschen“, so Prietzel. Die Folge sei, dass spätestens im Herbst nach der Ernte das Wild in die Ortschaften eindringt und Schäden verursacht. Die Gemeinde will die Einwohnerschaft über diesen Zusammenhang weiter aufklären und damit auf ein Ende der Abfallbeseitigung drängen.