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Finanzminister mit Geschenken: Annahütter See nun überwiegend in Gemeindebesitz

Schipkau, den 16. 07. 2015

ANNAHÜTTE: Zu einem angenehmen Termin konnte kürzlich Schipkaus Bürgermeister Klaus Prietzel (CDU) den brandenburgischen Finanzminister Christian Görke (DIE LINKE) im Gemeindegebiet begrüßen. Der Minister übergab in idyllischer Umgebung bei blauem Himmel und einem lauen Lüftchen symbolisch den Annahütter See an die Gemeinde.

 

Formal bereits zum 1. Juli wechselten rund 203 Hektar Land in den Besitz der Gemeinde, davon rund 90 Hektar Wasserfläche. Bis auf eine Teilfläche direkt an der Ortslage gehört der See damit nun der Gemeinde, die hier die bisherige stille Naherholungsnutzung fortsetzen will. „Gemeindevertretung und Verwaltung prüften das Übernahmegeschäft zuvor sehr ausgiebig“, so der Bürgermeister, „denn mit dem Eigentum sind stets bekanntlich auch Verpflichtungen verbunden. Hier aber überwiegen klar die Vorteile.“ Keine Hoffnung machte der Minister allerdings bei der fälligen Grunderwerbsteuer. Rund 33.000 Euro muss Schipkau für den See an das Finanzamt entrichten. Die Gemeinde hat dabei die Aufrechterhaltung des öffentlichen Zugriffs auf die Fläche im Auge. Zudem erhalten nun die „Gewässerfreunde“ wieder ein eigenes Angelparadies.

 

Auch der Minister hob den gesicherten öffentlichen Zugriff auf die Wasserfläche hervor. „Streng genommen gelangt der See nun wieder dorthin, wo er schon einmal war: In das Volkseigentum“, so Görke, der zugleich stellvertretender Ministerpräsident des Landes ist. Görke erinnerte daran, dass sich das Land beim Bund für eine kostenlose Übertragung ehemals volkseigener Gewässer an die Kommunen einsetzte. Dies lehnte der Bund jedoch ab. Brandenburg entschied daraufhin, 128 Seen für 6,35 Millionen Euro zu erwerben und damit den öffentlichen Zugang für die Anwohnerinnen und Anwohner zu den Gewässern zu erhalten. „Statt hohen Zäunen und gesperrtem Privateigentum nun also freier Zugang“, so der Finanzminister, der den „Annahüttern, Schipkauern und ihren Gästen in den nächsten Wochen viele vergnügliche und erholsame Stunden an beziehungsweise in diesem See“ wünschte.

Der Annahütter See entstand im Zuge des Abbaus des 1. Lausitzer Braunkohlenflözes in den Jahren von ca. 1910 – 1944. Annahütte war dabei eine der ersten Orte des lausitzer Braunkohlenbergbaus, da hier die Kohle – eiszeitlich bedingt – teils bis an die Erdoberfläche reichte. Nach Beendigung des Bergbaus füllten sich die verbliebenen Restlöcher Nummer 1, 2, 3 und 5 des Tagebaus Heye mit Grundwasser. Schon in den 1960er Jahren wurde das Restloch als „Annahütter Silbersee“ zur Naherholung genutzt. Nach zwischenzeitlicher Sanierung verbliebener geotechnischer Problembereiche breitet sich hier nun wieder die Natur aus. Im Zuge des Grundwasserwiederanstiegs soll der Wasserspiegel in den kommenden Jahren weiter um rund zweieinhalb Meter steigen. Dann würden sich die heutigen vier großen – und zahlreichen  kleinen Wasserflächen wieder zu einem großen See vereinigen.

 

„Aktuell freuen wir uns über einen lebensfreundlichen pH-Wert von bereits 5,6 bis 6,5“, so Ralf Trizollek vom Anglerverein, „und so wollen wir schon im Herbst mit frischem Fischbesatz für weiteres Leben im See sorgen.“ Dies stimmte Petra Quittel vom Ortsbeirat zuversichtlich: „Wir bekommen hier in Annahütte wohl noch eine gute Fischgaststätte!“

 

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