„Balkon von Annahütte“ wird renaturiert
ANNAHÜTTE: Seit einiger Zeit war es rund um das frühere Glaswerk und die angrenzenden Restlöcher ruhig geworden. Statt jahrelanger Sanierungsarbeiten waren nur die Stundenschläge der Kirchturmuhr und Rufe einzelner Kraniche am Annahütter See zu hören. Ganz im Westen nahe des früheren Bahnhofs rollt nun wieder Technik an, um Mutter Natur auf die Sprünge zu helfen.
Mitarbeiter des Unternehmens Steimle Bau sind hier im Auftrag der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV) in den kommenden Wochen damit beschäftigt, die so genannte Massenentnahmestelle zu rekultivieren. Die ca. vier Hektar große Fläche war ab dem Jahre 2007 durch Entnahme von Bodenmassen zur Verfüllung des früheren Restloches Nummer 4 mitten in Annahütte entstanden. Nun werden die kiesigen Bereiche gegen weitere Erosion gesichert und anschließend aufgeforstet. Die Rekultivierungsarbeiten stellen damit den Abschluss der millionenteuren Sanierung des komplizierten und extrem problembehafteten Altbergbaukomplexes Annahütte dar. Im Bereich des früheren Restloches an der Sallgaster Straße grünen bereits seit 2009 kleine Bäume.
Die Gemeinde war von Anfang an in das Vorhaben einbezogen. „Die Nutzung der Hochkippe am Bahnhof als Massenentnahmestelle war doch ein Gebot der Vernunft“, erinnert sich Ortsvorsteher Horst Pawlik. „Damit tausende LKW mit Füllboden auf kurzem Wege zum Restloch fahren konnten, stimmten wir sogar der über einjährigen Sperrung der Bahnhofstraße zu.“
Bei den aktuellen Arbeiten soll nun ein Wirtschaftsweg auf die Hochkippe hinauf erneuert werden. „Mit einfachen Mitteln soll auch ein Geländesporn als Aussichtspunkt ausgebaut werden“, berichtet Bürgermeister Klaus Prietzel (CDU), der sich zudem darüber freut, dass der Bereich seit einem Jahr der Gemeinde gehört. Der Punkt hat es in sich: Mit einer Höhe von rund 170 Metern über dem Meeresspiegel handelt es sich um einen der höchsten Punkte im Land Brandenburg, der es locker mit dem Niederen Fläming aufnehmen kann. „Von dort oben aus sind selbst die Hochhäuser von Hoyerswerda zu sehen“, ergänzt Ortsvorsteher Pawlik, „wir Annahütter haben eben den Überblick.“