Krötenwanderung: Nach Kostebrau gilt nun nachts Tempo 30!
KLETTWITZ: Mildes Wetter und einige Tropfen Regen waren dieser Tage offensichtlich für eine Vielzahl von Erdkröten guter Anlass, ihre Laichgewässer aufzusuchen. Dabei müssen die Tiere unter anderem die im Jahre 2009 freigegebene Straße Klettwitz-Kostebrau überqueren. Dies führte im vergangenen Jahr zu erschreckend hohen Verlusten durch Überfahren der Tiere. Bürgerhinweise führten daraufhin zu behördlichem Handeln.
Auf Anordnung des Landkreises gilt auch in diesem Jahr wieder für die kommenden Tage in der Zeit von 18 bis 6 Uhr Tempo 30 auf der Straße. Ziel dessen ist es, die durch Überfahren entstehenden Verluste bei den Tieren zu reduzieren. Fachleute rechnen damit, dass die Krötenwanderung noch einige Wochen währt. So lange gilt auch das Tempolimit.
Die Naturschutzbehörde des Landkreises arbeitet gemeinsam mit der Stadt Lauchhammer und der Gemeinde Schipkau bereits an Lösungen, wie zukünftig mit diesem Schwerpunkt der Krötenwanderung umgegangen wird. Dazu werden aktuell zeitweilige Schutzeinrichtungen, so genannte Krötenzäune, errichtet. An diesen Zäunen wird die Wanderungsbewegung beobachtet, um zu ermitteln, welcher Bereich der Straße mit wie vielen Tieren besonders betroffen ist. Zudem werden die Tiere von Naturschutzhelfern von einer Straßenseite auf die andere getragen.
Die Beobachtungsergebnisse fließen zudem in die Planung von baulichen Maßnahmen ein, mit denen mittelfristig die Krötenwanderung abseits des Verkehrsgeschehens stattfinden soll. Im Gespräch ist dazu der nachträgliche Bau fester Leiteinrichtungen am Straßenrand sowie von so genannten Krötentunneln unter der Fahrbahn. Diese Arbeiten sollen vom Klettwitzer Windparkbetreiber im Rahmen ohnehin fälliger ökologischer Ausgleichsmaßnahmen finanziert werden.