Vor dem Start: Gemeinde wirkt am Air Race mit
KLETTWITZ: Wenn am kommenden Wochenende die Piloten des „Red Bull Air Race“ am Lausitzring in die Lüfte gehen, dann liegen hinter zahlreichen Projektbeteiligten Wochen voller intensiver Vorbereitungen. So auch in der Gemeindeverwaltung Schipkau, die als örtlich zuständige Ordnungsbehörde zum störungsfreien Ablauf der Veranstaltung beiträgt.
„Ganz neu war die Veranstaltung für uns nicht“, berichtet Bürgermeister Klaus Prietzel, „denn bekanntlich gastierte das Rennen der Lüfte schon im Jahre 2010 auf dem Lausitzring“. Schon damals mischten sich im Fahrerlager unterschiedliche Akteure und Helfer aus aller Welt, die eine ganz besondere Atmosphäre der Sportfliegerei mit sich brachten.
Nach Bekanntwerden des Rennens folgten im zeitigen Frühjahr erste Kontakte zwischen Veranstalter, den Partnern auf der Rennstrecke und der örtlichen Verwaltung. Diese mündeten in ein erstes Behördentreffen, an dem Vertreter von Polizei und Feuerwehr, der Ordnungsbehörden von Landkreis und Gemeinde, Verkehrsbehörden und Straßenbaulastträgern teilnahmen.
„Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass die Besucher der Großveranstaltung dort nicht zu Schaden kommen“, so Katja List vom Ordnungsamt der Gemeinde. „Die Vorkehrungen dazu müssen wiederum mit allen anderen Partnern abgestimmt werden, damit am Veranstaltungstag ein Rädchen in das andere greift“. Die vergleichsweise kleine Gemeindeverwaltung erledigt dies seit Eröffnung des Lausitzrings routiniert. Neben großen Motorsportveranstaltungen wie der DTM wurde dies auch bei Musikveranstaltungen wie den Auftritten von „AC/DC“ oder dem Sänger Herbert Grönemeyer bewiesen.
Die heiße Phase der behördlichen Vorbereitungen begann mit einer weiteren Beratung, die von der oberen Luftfahrtbehörde Berlin-Brandenburg geleitet wurde. Hier wurden die Sicherheitskonzepte für den inneren - und den äußeren, öffentlichen Veranstaltungsbereich erörtert. Wenig später erteilte die Luftfahrtbehörde die luftverkehrsrechtliche Erlaubnis. Nach dieser Erörterung konnte auch die Gemeinde ihre Ordnungsverfügung an den Veranstalter übergeben. Auf 14 Seiten werden dort u.a. Vorgaben zum Sicherheitsdienst, zur Feuerwehr und zur medizinischen Versorgung getroffen. Diese Vorgaben werden je nach Verlauf des Kartenvorverkaufs konkretisiert. Dazu befinden sich Veranstalter und Gemeinde in ständigen Kontakt. Klarheit besteht inzwischen auch zur Führung des An – und Abreiseverkehrs sowie zu den Wegen, auf welchen zehntausende Zuschauer zu ihren Plätzen gelangen sollen.
„Inzwischen summt es schon richtig auf der Rennstrecke und in unserem Ortsteilen rings herum“, so Bürgermeister Klaus Prietzel. „Die Aufbauarbeiten sind nahezu abgeschlossen, die Start - und Landebahn quer durchs Fahrerlager eingerichtet und zahlreiche Mitglieder der Crew schon auf dem Gelände. Selbst der erste Flieger war schon da“. Für das Ordnungsamt beginnt nun die Zeit der örtlichen Abnahmen. Gemeinsam mit der Feuerwehr werden dabei u.a. Rettungswege begutachtet und die Einsatzleitung vorbereitet. „Nun muss ich auch mein Englisch hervorkramen“, so Katja List vom Ordnungsamt schmunzelnd, denn bei der internationalen Rennserie der Lüfte wird vieles in englischer Sprache geregelt. An beiden Tagen wird Frau List in der zentralen Einsatzleitung Platz nehmen, von wo aus das Geschehen im öffentlichen Bereich des Lausitzrings überwacht wird.
Mittendrin ist die Gemeindeverwaltung schon vorab, denn sie befindet sich fast genau in der Einflugschneise der Red Bull – Piloten. Einer der beiden Bereiche, in denen Piloten ihre Runden drehen und auf die Freigabe zum Anflug des Rennstreckenparcours warten, befindet sich über dem Windpark Klettwitz. „Am kommenden Wochenende ist hier wieder etwas los“, so Prietzel, „Abu Dhabi, Budapest, Lausitzring – Teil einer solchen Reihe sind wir gern“.