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„Stadtumbau Ost“: Schipkau bremst beim Abbruch

Schipkau, den 11. 08. 2017

KLETTWITZ: Schipkau will angesichts der stabilen Einwohnerzahlen seine bisherige Strategie beim Programm „Stadtumbau Ost“ ändern. Statt ausschließlichem Abbruch sollen wieder verstärkt aufwertende Baumaßnahmen im Ortsteil Schipkau stattfinden, kündigte kürzlich Bürgermeister Klaus Prietzel (CDU) am Rande der Sitzung der Gemeindevertretung an. „Die Zahlen zeigen uns in den vergangenen vier Jahren trotz demografischem Wandel keinen Rückgang, sondern Stabilität“, so Prietzel, der dabei auf durchschnittlich 6.830 Einwohner im Gemeindegebiet verweist.

 

14 Jahre nach Start des „Stadtumbauprogramms in Schipkau ist heute ein weiter Blick über grüne Wiesen an der Rosa-Luxemburg-Straße möglich. Allein hier wurden in den vergangenen Jahren zwölf von 18 Plattenbauten abgetragen. Einer der beiden Großvermieter, die Kommunale Wohnungsgesellschaft (KWG) Senftenberg plant hier im kommenden Jahr einen weiteren Abbruch. „Danach wollen wir gemeinsam die weitere Entwicklung des Wohnungsmarktes beobachten“, so Prietzel, „ob und wann weitere Abbrüche folgen, muss sich zeigen.“

 

Da sich die ursprünglichen Prognosen eines drastischen Einwohnerverlustes nicht bewahrheiteten, prüft Schipkau nun sogar, in den Bereich der Rosa-Luxemburg-Straße wieder zu investieren. Vorstellbar wären die Erneuerung von Gehwegen oder die Instandsetzung der Fahrbahn. Damit will der Ort ein Zeichen dafür setzen, dass dieser Bereich durchaus eine Perspektive hat. Dem dient auch der kürzlich erfolgte Rückbau hässlicher alter Parkplätze, den der Windparkbetreiber finanzierte. An anderer Stelle sollen zudem freie Flächen als Bauland entwickelt werden.

 

Schipkau war über Jahrzehnte hinweg vorrangiger Standort für den Kohleersatz-Wohnungsbau. So stampfte man noch in den späten 1980er Jahren in kurzer Zeit das Baugebiet Rosa-Luxemburg-Straße aus dem Boden. Hier sollten Menschen aus dem Vorfeld des Tagebaus Klettwitz-Nord eine neue und für damalige Verhältnisse moderne Heimat finden. Nach Ende des DDR-Braunkohlenbergbaus wurden viele Wohnungen nicht mehr gebraucht. Schipkau fand daher Aufnahme in das Programm des „Stadtumbaus Ost“, in dessen Folge Millionen Euro für Aufwertung und Abbruch in den Ort flossen. In festen Abständen wird die Stadtumbau-Strategie von allen Akteuren geprüft und an aktuelle Entwicklungen angepasst.

 

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