Henriettenkirche Annahütte beim „Tag des offenen Denkmals“ dabei
ANNAHÜTTE: Am bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“ wurde auch wieder in die Henriettenkirche des früheren Glasmacherortes eingeladen. Die Mitglieder des örtlichen Fördervereins führten dazu Gäste durch die imposante Kirche und hatten eine Kaffeetafel vorbereitet. Unter den Gästen war diesmal Ingo Senftleben (CDU). Der Landtagsabgeordnete stieg gemeinsam mit Vereinschef Antonius Kersten und Friedhelm Noack, der die Rettung der Kirche maßgeblich organisierte, vom Kirchenkeller bis zur Turmspitze. Die Annahütter Kirche zählt als frühere Werkskirche nicht zum Besitz der Landeskirche, sondern zum Eigentum der Gemeinde Schipkau.
Der Betreiber der Annahütter Glas – und Brikettfabriken, Friedrich-Carl-Theodor Heye, hatte den Kirchenbau für seine eigene Werkssiedlung 1905 veranlasst und das Bauwerk nach seiner Ehefrau Henriette benannt. Ab den 1950er Jahren verfiel die Kirche auf Grund des kirchenfeindlichen Drucks in der DDR und Abbaggerungsplänen des Braunkohlenbergbaus. Nach dem Ende des Bergbauschutzes engagierten sich Annahütter Einwohner für den Erhalt der Kirche. Gemeinsam mit zahllosen Helfern sowie Spendern aus Nah und Fern gelang es, der Verfall zu stoppen. In mehreren Abschnitten folgte schließlich die Restaurierung der Kirche, bei der die Gemeinde, verschiedene Fördermittelgeber, der Förderverein und Nachfahren der Familie Heye zusammenarbeiteten. Die förmliche Auferstehung der Henriettenkirche war damit zugleich ein wichtiges Symbol für den Neustart im ganzen Ort.
Neben den Investitionen in Beton engagiert sich der Förderverein seither vor allem auch für eine möglichst vielfältige Nutzung der Kirche. „Dies war auch ein Grund für meinen Besuch“, so Ingo Senftleben, „denn dem Annahütter Förderverein kann man für sein unermüdliches Wirken nur danken.“ Der Landtagsabgeordnete unterstich dabei die Bedeutung des Denkmaltages. „Einmal im Jahr öffnen sich die Türen auch zu sonst fast vergessenen Bauten, und deshalb ist dieser bundesweite Termin ganz wichtig für den Denkmalschutz und den Blick auf die Historie unserer Heimat.“