Christen in Klettwitz feiern Reformationsfest
ANNAHÜTTE: Mit einem regionalen Gottesdienst feierten die Kirchengemeinde Klettwitz und Gäste aus der Umgebung das 500. Jubiläum der Reformation. Mehr als 60 Gottesdienstbesucher hatten dazu den Weg in die Annahütter Henriettenkirche gefunden. Am Nachmittag folgte eine weitere Andacht im örtlichen Pflegeheim.
Gleich zu Beginn des Gottesdienstes sang die Kirchengemeinde den Choral „Ein feste Burg ist unser Gott“, den Martin Luther auf den Höhepunkt des Reformationsgeschehens im Jahre 1529 verfasste. Begleitet wurde die Gemeinde dabei vom ökumenischen Kirchenchor, dem heute ganz selbstverständlich auch katholische Christen angehören. Dem folgend sagte der Klettwitzer Pfarrer Christian Raschke, dass er die Hoffnung habe, dass sich katholische und evangelische Kirche weiter annähern.
In seiner Predigt erinnerte der Pfarrer an das historische Geschehen vor 500 Jahren und seine Auswirkungen bis heute. „Luther forderte dazu auf, dass die Christen allein ihrem Glauben folgen und missbräuchliche Sitten abschaffen.“ Luthers Wirken reformierte nicht nur die Kirche, sondern förderte Kultur, Sprache und Sozialwesen in Deutschland. „Luthers Reformation ist damit eine Grundlage unser Bürger – und Menschenrechte“, so Raschke, der zudem zu einem fairen Miteinander in der heutigen Gesellschaft aufrief.
Anlass des Gottesdienstes war die 500. Wiederkehr der Überlieferung, wonach Martin Luther 1517 seine 95 Thesen über den Ablasshandel an die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg schlug. Die Hammerschläge hallten förmlich durch das ganze damalige Kurfürstentum Sachsen, zu dem die Region Senftenberg mit Klettwitz und Umgebung seit 1448 gehörten.
22 Jahre nach dem Thesenanschlag ordnete Herzog Heinrich der Fromme in seinem Land den Gottesdienst nach lutherischer Ordnung an, und so wurden die Hauptorte des Herzogtums, u.a. Senftenberg, 1539 evangelisch. 1540 folgte die Fläche, und so führte man am Tage Peter und Paul u.a. in Klettwitz den Gottesdienst nach evangelischer Ordnung ein. Das 475. Jubiläum dessen beging die Kirchengemeinde vor zwei Jahren.