Friedhöfe im Gemeindegebiet am Totensonntag im Blick
SCHIPKAU: Zahlreiche Familien, Freunde und Bekannte wird es am Sonntag wieder auf die sechs Friedhöfe im Gemeindegebiet ziehen. Traditionell werden die Gräber aufgesucht, um sich hier der verstorbenen Angehörigen, Freunde und Bekannten zu erinnern oder um ganz allgemein bei einem Spaziergang die meist für den Winter abgedeckten und geschmückten Gräber zu betrachten.
Bis zuletzt waren Mitarbeiter des Bauhofes der Gemeinde allerorts unterwegs, um Laub und Geäst zu beseitigen und so den Friedhöfen ein ordentliches Bild zu geben. Ebenso war der Bauhof damit beschäftigt, eine Vielzahl von Grabstätten nach Ende ihrer Bestandszeit aufzulösen. Kriegsgräberstätten wurden ebenso gereinigt und das Andenken an die dort begrabenen Kriegsopfer mit Gestecken gewahrt.
In Schipkau verfügt jeder Ortsteil übers einen eigenen Friedhof. Dies stellt die Gemeinde inzwischen vor veritable Herausforderungen, denn der Pflegeaufwand ist hoch. Die während des Aufschwungs des Braunkohlenbergbaus Anfang des vorigen Jahrhunderts angelegten Friedhöfe waren einst für eine wesentlich größere Einwohnerzahl vorgesehen. Zudem sorgt die veränderte Bestattungskultur für viel Freiraum, da das klassische Erdbegräbnis längst ein Auslaufmodell ist. So fanden von den 103 Bestattungen des Jahres 2016 nur noch ganze elf als Erdbestattung statt. Die Zahl der anonymen Urnenbeisetzungen auf den dafür vorgesehenen Flächen in Schipkau und Annahütte schnellte stattdessen auf 48 empor. Ein ähnliches Bild bietet sich auch im Jahr 2017.
So prägen denn auch große Freiflächen das Bild auf den Friedhöfen. Die Gemeinde hält die weitläufigen Rasenflächen in Ordnung, über parkähnliche Bepflanzungen wird nachgedacht. Neu ist seit Sommer die teilanonyme Urnenanlage in Hörlitz, auf der bereits die erste Bestattung stattfand. Auch die Trauerhallen sind im Blick: Alljährlich veranlasst die Gemeinde Werterhaltungsarbeiten im beträchtlichen Umfang. „Die Friedhöfe waren und sind bekanntlich Visitenkarten der Orte“, so Bürgermeister Klaus Prietzel, „und so wollen wir gern alles tun, um das Andenken an die Verstorbenen würdig zu wahren.“