Zamperverein Klettwitz freut sich über erfolgreiche Saison 2018

KLETTWITZ: Einen mittleren Härtetest überstand das örtliche Kulturhaus kürzlich bei der Kinderfastnacht. Der Saal des Hauses füllte sich bis fast auf den letzten Platz mit Kindern und deren Eltern und Großeltern. Die liebevoll kostümierten Kinder nutzten Rutsche und Springburg ausgiebig. Zwischendurch entstand dieses gemeinsame Gruppenbild mit dem Zamperverein, der sich über ein insgesamt erfolgreiches Wochenende freut.

Am Abend zuvor fand der alljährliche Fastnachtstanz statt, bei welchem sich die Gäste nicht lange bitten ließen und bis in den frühen Morgen das Tanzbein schwangen. Der Zamperverein hatte sich dazu diesmal neue musikalische Gäste eingeladen, die im Publikum viel Lob fanden. Dem entsprechend zuversichtlich blickt man nun auf die Saison 2019 voraus.

Wie fast überall in der Lausitz, macht sich auch in Klettwitz alljährlich ein buntes Völkchen auf zum Zampern. Hier sind traditionell nur die Herren der Schöpfung mit Eierkiepe und Speckgabel unterwegs, um mit Musik und guter Laune um Gaben für den Fastnachtsabend zu werben. Die Spender erhalten dafür ein Schnäpschen und ein Ständchen zum Dank.

Das Zampern ist hierzulande Teil der Fastnacht, des „Zapust“. Beim (niedersorbisch) „Camprowanje“ zog traditionell die Dorfgemeinschaft von Haus zu Haus und vertrieb damit in symbolischer Form mit Lärmen, Musik und Tanz den Winter und die mit ihm verbundenen Gefahren. Das Zampern ist damit heute Rest eines überlieferten Brauches, den die hiesige wendische Bevölkerung schon vor der deutschen Kolonisation und der damit einhergehenden Christianisierung ab dem 11. Jahrhundert beging.

In Klettwitzer rief man das Zampern nach einer Pause 1964 wieder ins Leben. Gleich zwei anstrengende Tage sind nötig, um die Tour im Ort und – einer Gepflogenheit aus DDR-Zeiten folgend – auch in Teilen von Schipkau zu schaffen.