Schipkau feiert gern
Trotz durchwachsenem Wetter feierte am Wochenende scheinbar die gesamte Gemeinde.
Gegrillt wurde am Freitagabend im Vereinsheim des SV Askania. Das Präsidium, das geschlossen am Grill arbeitete, bedankte sich so bei Helfern, Sponsoren und Aktiven für die Hilfe und Unterstützung im vergangenen Jahr. Früh am Morgen wurden die letzten Gäste auf dem Nachhauseweg gesichtet.
Am Samstag feierte Hörlitz den zunächst letzten Fasching vor den umfangreichen Renovierungsarbeiten im Kulturhaus. Der Klettwitzer Zamperverein machte am gleichen Tag einen Ausflug in den Ortsteil Schipkau und besuchte traditionell den Bürgermeister Klaus Prietzel zu Hause. Dort ließen sich die Zamperleute mit Leckerem vom Grill und Getränken aus der Hausbar verwöhnen. Als „Gegenleistung“ gab es mehrere Ständchen, Musik und Gaudi.
Wie fast überall in der Lausitz, machte sich am Sonntag in Klettwitz ein buntes Völkchen auf zum Zampern. Hier sind traditionell nur die Herren der Schöpfung mit Eierkiepe und Speckgabel unterwegs, um mit Musik und guter Laune um Gaben für den Fastnachtsabend zu werben. Die Spender erhalten dafür ein Schnäpschen und ein Ständchen zum Dank.
Das Zampern ist hierzulande Teil der Fastnacht, des „Zapust“. Beim „Camprowanje“ (niedersorbisch Zampern) zog traditionell die Dorfgemeinschaft von Haus zu Haus und vertrieb damit in symbolischer Form mit Lärmen, Musik und Tanz den Winter und die mit ihm verbundenen Gefahren. Das Zampern ist heute Rest eines überlieferten Brauches, den die damalige hiesige wendische Bevölkerung schon vor der deutschen Kolonisation und der damit einhergehenden Christianisierung ab dem 11. Jahrhundert beging.