42,6 Sekunden: Wanderpokal der Jugendfeuerwehr bleibt nun in Annahütte
SCHIPKAU: Schipkaus jüngste Floriansjünger trafen sich Mitte August zum inzwischen 10. Jugendfeuerwehrzeltlager in Schipkau. Neben Spiel und Spaß ging es dabei am Sonnabend zunächst um Wissen und Können rings um die Feuerwehr und den „Blauen Lichtern“. Dazu fand sich erstmals die Feuerwehr mit Partnern vom Technischen Hilfswerk (THW), der Polizei, dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) und der Kreisverkehrswacht Oberspreewald Lausitz zu einem „Blaulichttag“ zusammen. Abends zählten dann beim „Löschangriff nass“ Meter und Zehntelsekunden. Das Besondere: Erstmals fand der kleine Wettkampf unter Flutlicht auf einem Gelände mitten im Ort und mit zahlreichen Zaungästen statt. Annahütte hatte dabei die Nase zum dritten Mal in Folge vorn und kann nun den Wanderpokal behalten.
Alle zwei Jahre veranstaltet die Schipkauer Jugendfeuerwehr ein mehrtägiges Zeltlager. Diesmal führte der Weg in den größten Ortsteil nach Schipkau. Am Freitag hieß es für die rund 55 Teilnehmer zunächst, die Zelte rings um die Sporthalle aufzubauen und sich darin einzurichten. Auch die Helferinnen und Helfer des Technischen Hilfswerk (THW) waren eingeladen, an diesem Zeltlager teilzunehmen. Eine gehörige Portion Spannung und Abenteuer liegt dann meist in der Luft, denn einige Mädchen und Jungen übernachten erstmals außerhalb von zu Hause und dann noch in einem Zelt. „Genauso ein Erlebnis wollen wir für die Kinder gestalten“, so Gemeindejugendfeuerwehrwart Stefan Holz, „und damit dies gelingt, wird zuvor intensiv geplant und organisiert.“
Neben gemeinsamer Freizeit mit Spiel und Spaß werden auch feuerwehrtypisches Wissen und Handgriffe vermittelt. Diese Kenntnisse waren beim „Blaulichttag“ am Sonnabend gefragt. In zahlreichen Stationen hatten die kleinen Kameradinnen und Kameraden sowie Helferinnen und Helfer Fragen zu beantworten und Tests zu absolvieren. Erfolgreiche Teilnehmer erhalten dafür die „Kinder – und Jugendflamme“, die als Ausbildungsnachweis gilt. In einer solchen Station berichteten Mitglieder des DRK-Kreisverbandes u.a. über die Notfallrettung. Zugleich war Geschicklichkeit beim Anlegen von Verbänden, der Herzdruckmassage oder bei der Ersten Hilfe gefragt. „Es ist erstaunlich, wie interessiert die Kinder und Heranwachsenden hier unterwegs sind“, so Petra Quittel, Vorsitzende der Gemeindevertretung und selbst eine ausgebildete Krankenschwester, „toll, dass solch eine Veranstaltung auf die Beine gestellt wurde.“
Ein Höhepunkt des „Blaulichttages“ war die Übergabe eines nagelneuen Eventzeltes, welches die Wohnungsbaugenossenschaft „Die Senftenberger“ (WBG) der Jugendfeuerwehr zur Verfügung stellt. Lydia Klunker von der Jugendfeuerwehrführung dankte WBG-Geschäftsführer Horst-Ulrich König dafür. „Das Geschenk ist für uns eine absolute Bereicherung“, so die Hauptfeuerwehrfrau, „und ich denke, mit dem toll gestalteten Zelt können wir ordentlich Werbung für die Jugendfeuerwehr machen.“ Die WBG unterstützte den Blaulichttag unter anderem mit einem Zuschuss zum Mittagessen, woraufhin deren Mieter gern gesehene Gäste waren. Zudem spendierte die Genossenschaft leckeres Eis für die Teilnehmer. Auf diese Weise entstand mitten auf der Luxemburg-Straße die wohl längste Mittagstafel, die Schipkau in den vergangenen Jahren gesehen hat.
Das bunte Gewimmel setzte sich am Abend rings um die Sporthalle beim „Löschangriff nass“ fort. Unter den Augen von Eltern und weiteren Zaungästen rangen vier Mannschaften um den Bestplatz. „Es ist ja kaum zu glauben, wie professionell hier die Handgriffe sitzen“, so Gemeindewehrführer Michael Kiepe, „und dass nach einem langen Tag, der für alle Beteiligten aufregend und anstrengend war.“ Den 1. Platz in der Altersklasse 10 – 18 Jahre belegte am Ende die besonders schlagkräftige Jugendfeuerwehr aus Annahütte. Nur 42,6 Sekunden waren nötig, um die Wasserversorgung herzustellen, die Schlauchleitung auszulegen und die Messeinrichtungen mit Löschwasser zu füllen. Auf den weiteren Plätzen folgten die Jugendfeuerwehren aus Schipkau, Meuro/Klettwitz und Drochow.
Dass nicht alle Preise nach Annahütte gehen, zeigte die Altersklasse 1, die „Bambini-Klasse“: Hier belegten die jüngsten Floriansjünger aus Drochow den 1. Platz, gefolgt von Meuro/Klettwitz und Annahütte. Die Teilnehmer in Drochow wurden -, wie es sich in einer gemeinsamen Jugendfeuerwehr gehört, bei allen Wettkämpfen von den Annahütter Jugendlichen unterstützt. Am Ende waren jedoch alle Sieger, denn für alle Teilnehmer des Zeltlagers gab es einen schicken neuen Rucksack der Deutschen Jugendfeuerwehr als Teilnahmegeschenk, welcher dank der Zuwendung des Landes Brandenburgs aus Lottomitteln beschafft werden konnte.
Am Ende des Jugendfeuerwehrzeltlagers dankte Schipkaus Bürgermeister Klaus Prietzel (CDU) nochmals allen Ausbildern und Helfern für die aufwändige Vorbereitung und Mitwirkung. „Dies waren zwei aufregende und ereignisreiche Tage“, so Prietzel, „aber auch eine große Herausforderung für die ehrenamtlich Tätigen in den unser Freiwilligen Feuerwehr.“ Die fröhlichen Kinder und Jugendlichen seien aber der beste Dank dafür. „Was kann es besseres geben, als die Heranwachsenden für die solidarische Arbeit in der Feuerwehr zu begeistern“, so der Bürgermeister.
Schipkau freut sich über stabile Zahlen in der Jugendfeuerwehr. Dazu trug auch der Ausbau des Schipkauer Gerätehauses bei. Im dortigen neuen Jugendzimmer treffen sich inzwischen regelmäßig 20 junge Kameradinnen und Kameraden. Mehr Platz hat inzwischen auch die Annahütter Jugendfeuerwehr. Die Gemeinde arbeitet zudem an der Gründung eines Fördervereins, um u.a. auch die Unterstützung der Jugendfeuerwehr auf eine noch breitere Basis zu stellen.