Jahresabschluss 2007 der Gemeinde Schipkau
- Ausführungen des Sachgebietes Kämmerei -
Mit dem Haushaltsplan, den die Gemeindevertretung für jedes Jahr zu beschließen hat, wird das Programm für das Haushaltsjahr dargestellt. Er gibt vor, welche Maßnahmen und damit verbunden welche Einnahmen und Ausgaben im Haushaltsjahr erfolgen sollen.
Der Jahresabschluss einer Gemeinde spiegelt die im vergangenen Jahr geleisteten Zahlungen für Investitionen und laufende Aufgaben der Gemeinde wieder und vergleicht das Ergebnis mit dem am Jahresanfang im Haushaltsplan festgeschriebenen Willen der Gemeindevertretung, stellt sozusagen dar, ob die Verwaltung dem Auftrag der Gemeindevertretung im Haushaltsjahr nachgekommen ist.
So bildet also der Haushaltsplan die Grundlage für die Abrechnung am Ende des Jahres. Im Rahmen der Jahresrechnung ist dann zu dokumentieren, welche Einnahmen tatsächlich eingegangen sind und welche Ausgaben tatsächlich getätigt wurden. Weiterhin sind die Auswirkungen der Haushaltswirtschaft auf den Stand des Vermögens und der Schulden darzustellen.
Nach Abschluss des förmlichen Rechnungslegungsverfahrens ist ein Rechenschaftsbericht zu erarbeiten, in dem die Sachverhalte dargelegt werden, die das Ergebnis des Haushaltsjahres wesentlich beeinflusst haben. In diesem Zusammenhang können Vergleiche zu Vorjahren gezogen werden, um daraus Entwicklungen und Tendenzen abzuleiten. Darüber hinaus hat der Rechenschaftsbericht die Aufgabe, auch dem interessierten Bürger Gelegenheit zu geben, sich zu informieren.
Die Finanzmittel der Gemeinde werden in zwei Bereichen dargestellt.
So werden im Verwaltungshaushalt - VWH - alle die Dinge nachgewiesen, die für den wiederkehrenden Ablauf der täglichen Prozesse im Gebiet der Gemeinde Schipkau benötigt werden, überwiegend also die Verbrauchsmittel.
Der Vermögenshaushalt - VMH - umfasst den gesamten investiven Teil sowie Grundstücke und Gegenstände, die nicht dem Verbrauch bestimmt sind und somit einen gewissen Vermögenswert darstellen.
Bedingt durch die auch zukünftig weiter sinkenden Einnahmen von Bund und Land u.a. auf Grund von Gesetzesänderungen, sowie den Einwohnerverlust im Gemeindegebiet, bleibt es folglich nicht aus, dass auch das Haushaltsvolumen der Gemeinde Schipkau sich dahingehend anpasst. Für die Gemeinde Schipkau bedeutet das, mit immer weniger Haushaltsmitteln das erreichte Niveau möglichst zu halten. Bei der Erfüllung ihrer Aufgaben kann sich die Gemeinde Schipkau auch künftig nur "im Rahmen ihrer Leistungsfähigkeit" gemäß dem Grundsatz äußerster Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit bewegen. Vorrang haben dabei auch weiterhin die Pflichtaufgaben, ehe sich die Gemeinde der Erfüllung freiwilliger Aufgaben zuwendet. Natürlich wirkt sich die immer schmalere Finanzausstattung auch auf die Investitionstätigkeit in der Gemeinde Schipkau aus. Hier ist es besonders wichtig Schwerpunkte zu setzten und diese stets unter Beachtung ihrer Notwendigkeit in angemessenen Zeitfenstern abzuarbeiten.
Übersicht zur Entwicklung des Haushaltsvolumens der Gemeinde Schipkau von 2000 - 2007
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Anteile an den Einnahmen des Verwaltungshaushaltes -> Mittelherkunft
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Anteile an den Ausgaben des Verwaltungshaushaltes -> Mittelverwendung
Zu den 29,22 % Pflichtaufgaben gehören die Bereitstellung, Unterhaltung und Bewirtschaftung von Schulen, Kindergärten, Feuerwehren, Obdachlosenunterkünften und Friedhöfen, aber auch die Pflege des öffentlichen Grüns und die Erhaltung der Straßen einschließlich der Beleuchtung sowie die Reinigung und Unterhaltung der Entwässerungsanlagen und die Beteiligung an der Wirtschaftsförderung unserer Region.
Die 4,31 % der freiwilligen Aufgaben umfassen die Bereitstellung, Unterhaltung und Bewirtschaftung von Kulturhäusern, Jugendclubs, der Bibliothek, der Kirche, des Veteranenclubs, sowie aller weiteren Einrichtungen für Sport, Freizeit und Kultur, einschließlich der Zuweisungen und Zuschüsse für Vereinsförderungen.
In den 11,30 % eigene Finanzmittel sind die zu erbringenden Zinsleistungen für die laufenden Kredite der Gemeinde Schipkau und das im Jahresabschluss ausgewiesene verbesserte Ergebnis bzw. der Einnahmeüberschuss enthalten.
Prozentual finanzierte die Gemeinde Schipkau im Jahr 2007 die Ausgaben des Verwaltungshaushaltes zu 35,11 % aus eigenen Mitteln und zu 64,80 % aus Zuweisungen von Bund, Land und Landkreis.
Anteile an den Einnahmen des Vermögenshaushaltes -> Mittelherkunft
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Die 61,01 % eigene erwirtschaftete Mittel beinhalten den Einnahmeüberschuss 2007 aus dem Verwaltungshaushalt zur Deckung der Tilgungsleistungen, sowie die Kreditaufnahme für den Bau der neuen Sporthalle im Ortsteil Schipkau. Die weiteren Maßnahmen im investiven Bereich wurden aus Landes- und Kreismitteln finanziert.
Anteile an den Ausgaben des Vermögenshaushaltes -> Mittelverwendung
Prozentual finanzierte die Gemeinde Schipkau in 2007 die Ausgaben des Vermögenshaushaltes somit zu 61,01 % aus eigenen Mitteln und zu 38,64 % aus Förderungen von Land und Landkreis.
Darüber hinaus konnten auch der allgemeinen Rücklage noch Mittel zugeführt werden, die dort zur Sicherung von Eigenanteilen für zukünftig geplante Maßnahmen angesammelt werden.
Im Haushaltsvolumen 2007 der Gemeinde Schipkau sind 6.445.530,71 € Fremdmittel enthalten, die bei 7379 Einwohnern zum 31.12.2007 eine pro - Kopf - Verschuldung von 989,71€ verursachen.
Der Landesdurchschnitt Brandenburg bei der pro - Kopf - Verschuldung von Städten und Gemeinden liegt ca. um 691,28 €.
Bei den Fremdmitteln der Gemeinde Schipkau handelt es sich überwiegend um so genannte rentierliche Kredite, die für die Sanierung der gemeindeeigenen Wohnungen in den einzelnen Ortsteilen aufgenommen und eingesetzt wurden und die über die Mieteinnahmen refinanziert werden. Das Verhältnis der rentierlichen Kredite zu den sonstigen Krediten, die zur Finanzierung gemeindlicher investiver Maßnahmen aufgenommen wurden ist mit 80 : 20 festzustellen.
Mit der Aufnahme des Kredites für die Sporthalle im OT Schipkau hat sich das Verhältnis um 10% in Richtung der sonstigen Kredite verschoben.
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Die Bereitstellung von Finanzmitteln zur Erfüllung der laufenden Ausgaben 2007 als auch der Ausgaben für Investitionen in 2007 konnte von der Verwaltung der Gemeinde Schipkau so koordiniert werden, dass die entsprechenden Forderungen zeitnah beglichen werden konnten und kurzfristige Fremdmittel zur Überbrückung von Zahlungsengpässen auch im Haushaltsjahr 2007 nicht notwendig wurden.
Zusammenfassung zur Jahresrechnung 2007
Das Haushaltsvolumen der Gemeinde Schipkau betrug im Jahr 2007 11.796.544,43 €. Eine Zuführung zum Vermögenshaushalt war mit 329.400,00 € geplant und als Rechnungsergebnis kann eine Zuführung in Höhe von 678.895,91 € festgestellt werden. Das Haushaltsvolumen des VWH betrug im Vergleich zum Vorjahr 26.659,39 € mehr.
Die mit 136.100,00 € geplante Rücklagenzuführung wurde mit 404.727,17 € in der Jahresrechnung erfüllt.
Wesentliche Ursachen:
Einnahmen des Verwaltungshaushaltes:
Im Jahr 2007 wurden 107.212,79 € mehr als geplant eingenommen. Dieser Betrag setzt sich in den einzelnen Haushaltsstellen aus Mehreinnahmen insbesondere bei der Gewerbesteuer, den Gemeindeanteilen an der Einkommensteuer und Umsatzsteuer, den Einnahmen aus Dividenden und Festgeldanlagen, sowie höheren Landeszuweisungen, speziell für die Kinderbetreuung, zusammen.
Ausgaben des Verwaltungshaushaltes:
Mit den im Verwaltungshaushalt 2007 bereitgestellten Haushaltsmitteln für die Unterhaltung des unbeweglichen Vermögens, die Bewirtschaftung, die Verwaltungs- und Betriebsausgaben und die Unterhaltung von Grundstücken und baulichen Anlagen wurde in allen Bereichen äußerst sparsam gewirtschaftet, so dass am Ende des Haushaltsjahres noch verfügbare Haushaltsmittel in Höhe von 314.898,89 € in die Jahresrechnung flossen.
Einnahmen und Ausgaben des Vermögenshaushaltes:
Im ersten Jahr des geänderten Brandenburgischen Finanzausgleichsgesetzes ( BbgFAG ), mit dem die Gemeinde Schipkau betreffenden Wegfall des Status eines Grundzentrums für die Finanzbemessung, stand der Gemeinde, trotz einer einmaligen Bedarfszuweisung in Höhe von 89.500,00 €, im Jahr 2007 189.539,00 € weniger Schlüsselmasse zur Verfügung. Dies wirkt sich natürlich auch auf die Investitionstätigkeit in der Gemeinde Schipkau aus.
Der Finanzbedarf des VMH wird überwiegend von bewilligten Fördermitteln, der Landesinvestitionspauschale sowie aus Rücklagemitteln bestritten. Zukünftig werden Fördermittel die Gemeinde Schipkau allerdings nur noch in erheblich geringerem Maße erreichen, denn die Gemeinde wurde in der Entwicklungsplanung des Landes Bbg. nicht als „Förderzentrum" eingestuft.
Unverändert gilt es, sich den vielfältigen Aufgaben intensiv zu stellen und trotz aller finanzieller Herausforderungen, die sich jetzt für die Zukunft schon abzeichnen, stehen für die Verwaltung der Gemeinde Schipkau ein umfangreicher Bürgerservice und Bürgernähe prioritär an erster Stelle.
Die Verwaltungsarbeit in der Gemeinde Schipkau wird sich auch weiterhin maßgeblich so orientieren, dass
notwendige Investitionen in den nächsten Jahren möglichst getätigt werden können und Leistungen für unsere Bürgerinnen und Bürger im kulturellen, sozialen und sportlichen Bereich auf einem angemessenen Niveau angeboten werden können.
B. Freche
Sachgebiet Kämmerei