Schipkau gedenkt „Verlorenem Transport“
SCHIPKAU: Mit mahnenden Worten und einer gemeinsamen Kranzniederlegung ehrten Vertreter der Gemeinde Schipkau und des Zentralrats der Juden die Ende des 2. Weltkrieges bei Schipkau umgekommenen jüdisch gläubigen Menschen. Zu der Veranstaltung waren auch Einwohner aus den Ortsteilen der Gemeinde Schipkau gekommen.
Schon in seiner Begrüßung ging Bürgermeister Siegurd Heinze auf das grausige Geschehen an dieser Stelle vor 63 Jahren und auf die daraus resultierende Verantwortung der heutigen Generationen ein. „Zu der Errichtung der kleinen Gedenkstätte an diesem sicher ungewöhnlichen Ort weit außerhalb von Schipkau stehen wir, und wir wollen diesen mahnenden Ort weiter pflegen und bewahren".
Dr. Peter Fischer vom Zentralrat der Juden in Deutschland unterstrich ebenso die Bedeutung des Mahnmals. „Wie wir wissen, ist dieser Gedenkstein für einige Menschen auch Stein des Anstoßes. Diesen Menschen muss man immer wieder zeigen, welch menschenverachtendes Regime hier vor nur 63 Jahren wütete", so Fischer.
In den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 war in der Nähe von Schipkau ein Bahntransport mit jüdischen Häftlingen des KZ Bergen - Belsen auf Grund der vorrückenden Roten Armee für zwei Tage zum Stehen gekommen. In der Zeit wurden 51 unter unmenschlichen Verhältnissen zu Tode gekommene Häftlinge neben der Bahntrasse beerdigt. Der auf Grund der verworrenen Fahrt als „Verlorener Transport" bezeichnete Häftlingszug endete wenige Tage später bei Tröbitz. Auch dort gedachten gesellschaftliche Vertreter und die Einwohnerschaft den damaligen Ereignissen.