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Planunterlagen zum „Energiepark“ liegen zur Einsichtnahme bereit

Schipkau, den 17. 09. 2020

KLETTWITZ: Für das auf der Klettwitzer Hochkippe geplante ambitionierte Projekt des „Energieparks Lausitz“ startete am Donnerstag (17. September) die Offenlegung der Unterlagen zur Bauleitplanung. Bis einschließlich 19. Oktober hat jedermann die Möglichkeit, diese Unterlagen in der Gemeindeverwaltung einzusehen und über den Inhalt Auskunft zu verlangen. Hier besteht dann gemäß den Festsetzungen des Baugesetzbuches auch die Möglichkeit, schriftliche Anregungen vorzulegen oder diese mittels Diktat zur Niederschrift zu geben. Die Einsichtnahme und Mitwirkung an der Planung ist zugleich auch ganz bequem von Zuhause aus möglich: Die Planunterlagen sind hier auf der Homepage der Gemeinde (linkes Menü, Rubrik Verwaltung/Bürgerservice > Bauleitplanung) vollständig einsehbar.

 

Das Vorhaben des Energieparks Lausitz hat zwei konkrete Ziele: Einerseits sollen Freiflächen zwischen den bestehenden Windenergieanlagen für den Bau und Betrieb von Photovoltaikanlagen genutzt werden. Die dadurch erzeugte Elektroenergie soll dabei einerseits in das Netz eingespeist – sowie für die regionale Wertschöpfung zur Verfügung gestellt werden. Weit vorangeschritten sind dabei Ideen zur zukunftsweisenden Umwandlung der Elektroenergie in so genannten grünen Wasserstoff, der in erster Linie für Mobilitätszwecke angeboten werden soll. Erste Kontakte mit Kunden in der Region sind dazu geknüpft. Schipkau bewegt sich damit voll auf der Linie von Land, Bund und EU, welche allesamt dringende Maßnahmen zum Klimaschutz vollziehen.

 

Die Flächen, die für die Photovoltaikanlagen genutzt werden sollen, stellen sich derzeit teils als Ödland, teils als magere Wiese dar. Gründe dafür sind, dass die Hochkippe im Zuge des Braunkohlenbergbaus mit teils wenig fruchtbaren Boden künstlich aufgeschüttet wurde und weit vom Grundwasser entfernt ist. Auf rund 60 Prozent der Freiflächen im Windpark sollen zukünftig Photovoltaikanlagen die Sonnenenergie zu Elektroenergie umwandeln. Dazwischen bleiben umfangreiche Flächen frei, die weiterhin für die Windenergienutzung sowie breite Wildwechselkorridore genutzt werden. Letztere sollen mit zusätzlichen Pflanzungen und Steinhaufen gestaltet werden. Untersuchungen belegen, dass die ökologische Artenvielfalt davon profitieren wird.

 

Die Planungen zum Projekt lagen bereits im Frühjahr öffentlich aus. Schon seinerzeit ergab sich insbesondere von Behörden und Institutionen breite Zustimmung zur sinnvollen Nachnutzung des Gebiets. Anregungen zur Gestaltung der Wildkorridore wurden in der Folge in die Planung eingearbeitet.

 

Zudem ergab sich die Erkenntnis, dass auf Grund einer absehbaren Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes die geplante Wasserstoffproduktion nicht mehr auf der Hochkippe stattfinden muss, sondern ein kundenfreundlicherer Standort möglichst nahe an der Autobahn genutzt werden kann. Dies erspart der Ortslage Klettwitz aufwändige Transportfahrten. Die Wasserstoffproduktion ist damit nicht mehr Teil des aktuellen Planverfahrens, sondern wird an anderer Stelle gesondert geplant.

 

Schipkau erhält für das aktuelle Vorhaben viel Lob und Rückenwind aus der Öffentlichkeit, von Gewerbe sowie von Kreis und Landespolitik. „Aktuell haben wir die greifbare Chance, erneut Vorreiter bei der Energiewende zu sein“, so Bürgermeister Klaus Prietzel (CDU), „und im günstigsten Fall stellen wir hier demnächst unseren eigenen Treibstoff her.“ Die Gemeinde freut sich zudem über geplante ökologische Ausgleichsmaßnahmen im Gemeindewald in Schipkau und Annahütte sowie eine zusätzliche Unterstützung des Brand – und Katastrophenschutzes und jagdlicher Belange.

 

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