Corona-Pandemie: Bürgermeister ruft zu besonnenem Handeln auf (Stand 05.11.2020, 15.00 Uhr)
SCHIPKAU: Knapp eine Woche nach dem von Bund und Ländern verfügten erneuten Einschränkungen des öffentlichen Lebens zog Bürgermeister Klaus Prietzel (CDU) eine erste Bilanz. „Nach meinem Eindruck befolgt ein überwältigender Teil der Einwohnerschaft die vorgegebenen Regeln“, so Prietzel, „und dafür kann man angesichts der sich noch immer ausweitenden Probleme nur dankbar sein.“ Der Bürgermeister verwies dabei bereits in der jüngsten Zusammenkunft der Gemeindevertretung darauf, dass nach derzeitigem Stand der Wissenschaft der Reduzierung der sozialen Kontakte große Bedeutung beikommt. „Es leuchtet wohl allen ein, dass weniger soziale Kontakte zu weniger Ansteckungen führen, und dies entschärft die problematische Lage“, so Prietzel.
Nach aktuellem Angaben der Kreisverwaltung sind im Landkreis derzeit 294 aktive Fälle erkrankter Personen bekannt. Davon befinden sich sechs Personen im Krankenhaus, vier davon werden intensivmedizinisch betreut. Immerhin 610 Personen befinden sich in häuslicher Quarantäne – ein Spitzenwert im bisherigen Pandemie-Geschehen im Landkreis, der damit als Risikogebiet gilt. „Ein gestriger Medienbericht über diesbezügliche Probleme im Klinikum Niederlausitz erwies sich als falsch“, so Bürgermeister Klaus Prietzel, „und angesichts der allseits angespannten Situation sind derartige Berichte auch absolut kontraproduktiv.“
Die Landesregierung veröffentlichte neue Bestimmungen zu Einreise – und Quarantänevorschriften, die auf einschlägigen Internetseiten einsehbar sind. Darin heißt es u.a., dass die allgemeine Quarantäne-Dauer auf zehn Tage verkürzt wurde.
Zahlreiche Behörden und öffentliche Einrichtungen schränkten inzwischen ihre direkte Erreichbarkeit ein, so auch die Kreisverwaltung und die Gemeindeverwaltung Schipkau in ihrer Dienststelle in der Klettwitzer Schulstraße. Einwohner, die unaufschiebbare Sachverhalte zu regeln haben, werden gebeten, vorab einen telefonischen Termin für ein direktes Gespräch beim jeweiligen Sachbearbeiter zu vereinbaren. Trauungen sind derzeit an den drei dafür vorgesehenen Orten unter Einhaltung der Hygienevorschriften möglich. Die anschließend angebotenen Empfänge finden allerdings nicht statt.
Die Gemeinde schloss zwischenzeitlich auch die Schulsporthallen und öffentlichen Einrichtungen für die Vereinsnutzung. „Alles, was jetzt nicht sein muss, sollte aufgeschoben werden“, so der Bürgermeister, und so sind Treffen von Vereinen und Verbänden in Kultur – und Vereinshäusern derzeit untersagt. Ähnliches gilt für die Sportstätten. „Auch damit reduzieren wir Ansteckungsgefahren und zeigen uns letztlich auch solidarisch mit allen Berufsgruppen wie z.B. der Gastronomie, die dem Lockdown unterliegen“, so Prietzel. Dies sei zwecks Entlastung des Gesundheitswesens und der Gesundheitsämter, die in der Folge Kontaktketten aufklären müssen, das Gebot der Stunde. Die fünf kommunalen Kindertagesstätten und beide Grundschulen werden indes offengehalten.
Auf den Friedhöfen sind weiterhin Trauerfeiern möglich, wobei auch hier die üblichen Abstands – und Hygienevorschriften einzuhalten sind. Auf anschließende Kaffeetafeln muss verzichtet werden.
Mit Blick auf die Feuerwehren wies Gemeindewehrführer Michael Kiepe schon zu Beginn des neuerlichen Pandemie-Geschehens auf geltende Einschränkungen hin. Grundsätzlich gelten die allgemeinen Hygieneregeln, insbesondere das Abstandsgebot und die Maskenpflicht, wenn der Abstand nicht eingehalten werden kann. Allerdings gilt das Abstandsgebot nicht, wenn die Unterschreitung des Mindestabstands für die „Umsetzung öffentlich-rechtlicher Aufgaben dienender ehrenamtlicher Tätigkeiten zwingend erforderlich ist“. Diese Formulierung ist für die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren maßgebend. Insbesondere bei Einsätzen kann der Mindestabstand unterschritten werden.
Der Landkreis kündigte indes an, ab zweiter Novemberwoche verstärkt das Geschehen im Kreisgebiet zu überprüfen. „Nach unseren Informationen wird dazu der Landkreis gemeinsam mit den örtlichen Ordnungsämtern in den Ortschaften unterwegs sein“, so Katja List vom Ordnungsamt der Gemeinde. Verstärkte Präsenz kündigte auch die Polizei an, wobei die Prävention und Aufklärung der Bevölkerung über das Pandemiegeschehen im Vordergrund steht.
Seitens des Landkreises wurde ein Bürgertelefon eingerichtet, welches unter der Rufnummer
0800/870-1100
zu den folgenden Zeiten zu erreichen ist:
Montag, Mittwoch und Freitag: 8:00 - 14:00 Uhr
Dienstag: 8:00 - 18:00 Uhr
Donnerstag: 8:00 - 17:00 Uhr
Für weitergehende Nachrichten oder die Meldung von Verstößen steht zudem die E-Mail-Adresse zur Verfügung.