Bundesweites Gedenken für die Verstorbenen der Corona-Pandemie
KLETTWITZ: Seit mehr als einem Jahr prägt die Corona-Pandemie den Alltag der Menschen auch in Deutschland. Trotz aller Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie sind bereits mehr als 79.000 Menschen deutschlandweit im Zusammenhang mit dem Coronavirus verstorben. Vielfach geschah dies einsam, denn wegen der Pandemie konnten Angehörige ihre Schwerkranken nicht begleiten bzw. sich Verstorbenen angemessen verabschieden.
Auf Initiative des Bundespräsidenten soll nun am Sonntag den Verstorbenen gedacht und den Angehörigen Trost gespendet werden. Zugleich soll rund ein Jahr nach Beginn der Pandemie auch an all jene gedacht werden, die seither von eingetretenen Schicksalsschlägen und unverschuldeten Einschränkungen betroffen waren und sind. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier richtet am Sonntagmittag eine zentrale Gedenkfeier im Konzerthaus Berlin für die für die in der Pandemie Verstorbenen aus. Damit möchte er gemeinsam mit Hinterbliebenen und den Spitzen der Verfassungsorgane ein Zeichen setzen, dass die Gesellschaft der Menschen gedenkt, die in dieser Zeit gestorben sind. Davor findet in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche ein ökumenischer Gottesdienst statt. Der Gedenkakt wird ab 12.50 Uhr u.a. im ZDF und im Deutschlandfunk live übertragen. Zudem ruft er dazu auf, mit Lichtern in den Fenstern ein Zeichen der Solidarität und des Miteinanders in der Gesellschaft zu setzen.
In der Gemeinde Schipkau sind bereits 14 Menschen an oder mit Corona verstorben. „Hinter jedem Verstorben steht eine Familie, die einen geliebten Menschen verloren hat“, so Bürgermeister Klaus Prietzel, „und insgesamt hat die Pandemie unser Leben in einem zuvor nicht für möglich gehaltenen Maße erschüttert und verändert.“ Der Bürgermeister ruft deshalb dazu auf, sich der Initiative des Bundespräsidenten anzuschließen und am Sonntag einen Moment inne zu halten und den Verstorbenen zu gedenken. Der Bund ordnete zudem Trauerbeflaggung an, und so setzt auch die Gemeinde Schipkau im Gedenken an die Auswirkungen der Pandemie die Flaggen vor öffentlichen Einrichtungen auf Halbmast.
Die örtliche Kirchengemeinde gedachte innerhalb des Sonntagsgottesdienstes allen an der Pandemie Verstorbenen und entzündete zum Gedenken eine Kerze. "Zugleich sollten wir uns in dieser Zeit trotz allen Elends nicht in Zweifel und Trübsal begeben, sondern auf uns und unsere Mitmenschen achten, Trost spenden und nach vorn blicken", so Pfarrer Christian Raschke.