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Straßenbau 2: Ersatzneubau der Landesstraßenbrücke bei Hörlitz startet

Schipkau, den 10. 05. 2021

HÖRLITZ: Kraftfahrern wird derzeit rings um die Kreisstadt viel zugemutet, und ein weiteres Nadelöhr kommt nun hinzu:  Der aufwändige Ersatzneubau der Landesstraßenbrücke bei Hörlitz startet. Bis zum Sommer kommenden Jahres wird sich hier der Straßenverkehr zwischen Kreisstadt und Autobahn um die Brückenbaustelle schlängeln müssen. „Und in den Sommerferien kommt es vielleicht noch dicker, da zeitgleich die Bundesstraße 96 im Raum Großräschen wegen einer dringend notwendigen Fahrbahnerneuerung voll gesperrt wird“, so ein Mitarbeiter der Landesstraßenverwaltung während der Hörlitzer Bauanlaufberatung.

 

Für den Neubau der Brücke wird es höchste Zeit, da Fachleute das Tragwerk der inzwischen rund 60 Jahre alten Überführung mit Sorge beobachten. Gleiches gilt für die Gemeinde, die Ende der 1990er Jahre die parallel geführte Bahnbrücke übernahm und seither als Fernradweg betreibt. „Die Stahlkonstruktion rostet und die Holzbohlen sind erneuerungsbedürftig: Zeit, dass nun der seit langem geplante Neubau kommt“, so Martin Konzag vom Bauamt der Gemeindeverwaltung.

 

Die Planung hatte es in sich, da sich allein schon drei Auftraggeber die Baumaßnahme teilen. Zuständig sind hier die Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau Verwaltungsgesellschaft (LMBV) für den Abbruch der alten Brücke, der Landesbetrieb Straßenwesen für den neuen Oberbau und der Landkreis für die Mehraufwendungen der Wildbrücke. Rings um die Brücke führen zudem auf einem schmalen Streifen zwischen zwei früheren Tagebauen eine Vielzahl von Kabeln und Leitungen durch den Untergrund, die beachtet werden müssen.

 

Ziele der Baumaßnahme sind die Beseitigung der alten maroden Brücken und der Neubau einer Wildbrücke an gleicher Stelle. „Diese Wildbrücke ist bitter nötig, da dies der einzige verbliebene Nord-Süd-Korridor für das Großwild zwischen der A 13 und dem Stadtgebiet Senftenberg ist“, erklärte Ferry Richter, Sachgebietsleiter der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises bei einem Termin vorab. Für die Finanzierung der Wildbrücke werden sinnvoll Ausgleichsgelder verwendet, die Investoren für Eingriffe an anderer Stelle zu zahlen hatten.

 

Mitarbeiter des Straßenbauunternehmens Matthäi werden in den kommenden Wochen zunächst eine Behelfsbrücke südlich der derzeitigen alten Brücke errichten. Die Behelfsbrücke überspannt die Tieflage mit einer Fahrspur. Neben dieser Fahrspur entsteht Platz für Fußgänger und Radfahrer, die ihr Rad allerdings schieben müssen. Der Straßenverkehr wird mittels Ampel wechselnd über die Behelfsbrücke geführt.

Sobald die Bau-Brücke und deren Zufahrten fertig sind, werden die alten Brücken abgetragen und mit dem Neubau einer Brücke begonnen, die kürzer als der Vorgängerbau sein wird. Unter ihr wird ein Bauwerk mit einer lichten Weite von vier Metern platziert, welches langfristig dann vorrangig nur noch dem Großwild vorbehalten ist.

 

Die heutigen beiden Altbrücken entstanden Anfang der 1960er Jahre im Zuge des Aufschlusses des benachbarten Tagebaus Meuro. Über Jahrzehnte hinweg rollten hier Abraum – und später vor allem Kohlezüge unter der Straße Senftenberg – Schipkau hindurch. Mit der Beseitigung der alten Brücken endet der Sanierungsbergbau im Raum Hörlitz noch lange nicht: Rings um den Ort bleibt auch für die kommenden Jahrzehnte viel Arbeit, um Gefahren, die aus dem Bergbau resultieren, zu beseitigen.

 

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