Erweiterungsbau des Annahütter Horts soll auch anderen Nutzern dienen
ANNAHÜTTE: Mit einem symbolischen ersten Spatenstich startete die Gemeinde Schipkau mit dem Erweiterungsbau für den Hort in Annahütte. Im Umfang von rund 850.000 Euro soll hier in den kommenden Monaten ein Neubau entstehen, der zusätzliche 36 Betreuungsplätze für Hortkinder bietet. Das Vorhaben wird dabei zur Hälfte aus Mitteln der Europäischen Union und des Landes Brandenburg gefördert. Durch die Lage der Baustelle am Rand der denkmalgeschützten Glaswerksiedlung waren für den Neubau besondere architektonische Anforderungen zu meistern.
An diesem Montag Vormittag strahlte die Herbstsonne mit den Gesichtern der Gäste der kleinen Feier an der Annahütter Parkstraße um die Wette. Weniger als ein Jahr nach dem Grundsatzbeschluss knirschten gleich mehrere große und kleine Spaten im dafür vorgelockerten Annahütter Sand und gaben damit den symbolischen Startschuss für den Erweiterungsbau des Horts. „Das Vorhaben wurde notwendig, da die Hortbetreuung immer stärker nachgefragt wird und auch die Zahlen der zu betreuenden Kinder steigen“, so Madeleine Menzel vom dafür zuständigen Fachamt der Gemeindeverwaltung. Zunächst wurde deshalb auf dem Schulgrundstück nach einer passenden Lösung für die Horterweiterung gesucht. In der Abwägung fiel dann die Entscheidung pro Parkstraße, wo bereits jetzt ein Teil des Kitagebäudes für den Hort genutzt wird. Zukünftig wird hier die Hortbetreuung konzentriert. „Die Zahlen sprechen für sich“, so Bettina Eiselt, Leiterin von Kita und Hort Annahütte, „und es sind ja durchweg erfreuliche Zahlen, die zeigen, dass sich junge Familien bei uns wohl fühlen.“
Bürgermeister Klaus Prietzel erinnerte in seinen Worten daran, dass dies nicht immer so war. „Kaum zu glauben, dass die Annahütter Kita in den frühen 1990er Jahren auf der Kippe stand“, so Prietzel, „und so muss man den damaligen Verantwortungsträgern noch heute für ihre weitsichtigen Beschlüsse zum Erhalt der Einrichtung danken.“ Einer der letzten damaligen Entscheidungsträger war Friedhelm Noack, der vor wenigen Tagen verstarb. „Das ist natürlich sehr traurig, aber ich denke mir, dass unser Friedhelm heute von oben her zusieht und sich freut.“
Entstehen soll ein eingeschossiger Neubau mit ausbaufähigem Dachgeschoss. Der denkmalgeschützten Glaswerksiedlung mit ihrer Backsteinarchitektur folgend wird auch der Neubau mit Klinkersteinen und einem Ziegeldach mit Biberschwanzziegeln ausgeführt. „Trotz dieser Vorgaben wird es hier aber eine bewusst moderne Architektursprache geben“, so Erik Sobiella vom Bauamt der Gemeinde, „und wir freuen uns, dass wir erstmals mit dem soeben nach Annahütte gezogenen – und auf solche Vorhaben spezialisierten Architekturbüro Breth-de la Calle zusammenarbeiten können.“ Diese Zusammenarbeit war bislang mehr als fulminant, denn nur vier Monate vergingen zwischen erster Idee und rechtskräftiger Baugenehmigung. Der Neubau ist dabei so geplant, dass neben der Hortbetreuung auch andere Nutzungen stattfinden können. Denkbar seien Zusammenkünfte des Ortsbeirates oder anderer Gruppen im Ort. „In dieser Hinsicht haben wir derzeit keine passenden und einigermaßen barrierefreien Alternativen“, so Ortsvorsteher Andreas Jurczyk (l.), der selber auch zum Spaten griff, „und deshalb freuen wir uns auf den Neubau.“
„Die optimale Betreuung von Kindern und Heranwachsenden ist für uns seit Langem eine der wichtigsten Aufgaben“, so Bürgermeister Klaus Prietzel, „und deshalb will ich heute allen Beteiligten ausdrücklich für ihre Unterstützung danken.“ Der Bürgermeister hofft nun trotz der angespannten allgemeinen Situation und der weithin aus dem Ruder geratenen Baustoffversorgung auf einen reibungslosen Baufortschritt. „Bis Jahresende sollen bereits Bodenplatte und Wände zu sehen sein, und zum Schuljahresbeginn 2023/24 soll alles fertig sein.“ Als Auftragnehmer setzte sich nach öffentlicher Ausschreibung der Bauleistungen für den Rohbau das Unternehmen SFB-Bau aus Schwarzheide durch, mit welchem die Gemeinde auch an anderer Stelle bereits erfolgreich zusammenarbeitete.