Ungewöhnlicher Besuch: Das Schneider-Handwerk überbrachte der Gemeinde Grüße
KLETTWITZ: Gelegentlich sieht man sie im Straßenbild, die Herren mit der weiten schwarzen Zimmermannskluft, einem großen Hut und dem obligatorischen Beutel am Wanderstock über der Schulter. Dass es im Handwerk jedoch noch weitere Sitten und Bräuche gibt, war kürzlich eine überraschende Erkenntnis in der Gemeindeverwaltung.
Sozusagen unangemeldet klopfte es dazu an die Tür des Bürgermeisters: Zwei Damen aus der Schneiderinnung machten ihre Aufwartung und überbrachten die Grüße des Handwerks. Das muss man fotografieren, und so entstand vor der Verabschiedung der ungewöhnlichen Besucherinnen ein Gruppenbild vor dem Verwaltungsgebäude.
Die beiden Vertreterinnen aus dem Stoff-Handwerk waren eine Hutmacherin aus dem fränkischen Bamberg und eine Schneiderin aus dem Raum Osnabrück. Beide blickten schon auf weite Wege zurück, die sie bis an die Grenzen Europas und darüber hinaus führten. Die Kleidung auf der Walz ist dabei nicht schwarz, sondern rot, verrieten sie, bevor sie sich auf den weiteren Weg machten, den althergebracht schlichtweg der Zufall bestimmt. Ein Stück Abendteuer in einer heutigen Welt, in der ansonsten fast alles bis in das Detail geregelt scheint.