Viel Applaus für Orgelmusik in Klettwitz

KLETTWITZ: „Die Orgel wird lachen“, versprach Organist Martin Schulze zum Beginn seines Programms, und so kam es dann im übertragenen Sinne auch. Zum wiederholten Male gastierte der in Frankfurt an der Oder wirkende Musiker, der stets mit dem Fahrrad anreist und daher auch als „Fahrradkantor“ bekannt ist, in Klettwitz. Diesmal erklang an der ebenso aus Frankfurt (Oder) stammenden Orgel des Königlich Preußischen Hoforgelbaumeisters Wilhelm Sauer aus dem Jahre 1906 wieder abwechslungsreiche Orgelmusik mit teils bekannten Melodien.

Zwar war das Programm zum Baujahr der Orgel passend mit „Werken der französischen und deutschen Romantik“ angekündigt worden, jedoch mischten sich dann auch barocke Komponisten in die Werkfolge. „Wir haben heute Romantik mit kleinen Mogeleien“, so Schulze schmunzelnd bei der Ankündigung von Musik des in Lübeck wirkenden Barockkomponisten Dietrich Buxtehude. Von ihm erklang das Präludium in D-Dur in einer typisch norddeutschen, frisch und kontrastreich wirkenden Tonfolge.

Gleich zweimal erklang Musik des französischen Romantikers Louis Vierne, darunter gleich eingangs seine Pastorale A-Dur. Nach nochmaliger barocker Orgelmusik von Johann Sebastian Bach brachte Martin Schulze sodann die bekannte Gotische Suite von Léon Boëllmann zu Gehör. Das Publikum forderte eine Zugabe, die mit fröhlicher Orgelmusik, die an einen Jahrmarkt erinnerte, folgte.

Die Evangelische Kirchengemeinde lädt in regelmäßigen Abständen zu Chor – und Instrumentalmusik in die Klettwitzer Kirche ein, die auch bei Musikschaffenden als Auftrittsort wegen ihrer bekannt guten Akustik beliebt ist. So war es auch keine Frage, dass Fahrradkantor Martin Schulze nach dem Konzert bereits den Kalender zückte: Am 24. Juni 2024, wieder ein Freitag und zudem Johannistag, will er wieder Klettwitz ansteuern. Bis dahin: Danke und gute Reise!