In Klettwitz wird etwas „schwarz gemacht“
KLETTWITZ: Mit dem „Schwarz machen“ einer Straße sind gegenwärtig Mitarbeiter des Straßenbauunternehmens Matthäi aus Freienhufen im Ort beschäftigt. Mit diesem Begriff aus dem „Baustellen-Deutsch“ ist jedoch keine zwielichtige Tätigkeit gemeint, sondern der Einbau der Asphaltfahrbahn auf der neuen Straßenverbindung nach Kostebrau.
Rund 45 Jahre nach der bergbaubedingten Unterbrechung der alten Straßenverbindung zwischen beiden Nachbarorten rückt nun die Wiederherstellung der Straße in greifbare Nähe. Nachdem beide Kommunen bereits kurz nach der politischen Wende die Wiederherstellung der Straße forderten, schlossen sich jahrelange Planungen sowie aufwändige geotechnische Arbeiten an. Vor dem eigentlichen Straßenbau galt es, steile Böschungen standsicher umzugestalten, ein Restloch bei Kostebrau zu verfüllen und den geschütteten Untergrund zu verdichten.
Im Jahre 2004 konnte daraufhin ein im Auftrag der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau – Verwaltungsgesellschaft (LMBV) entstandener erster, rund 900 Meter langer Teil der Straße zwischen der Ortslage Klettwitz und dem Windpark freigegeben werden. Bis zum Frühjahr 2010 soll nun auch der zweite Teil der Straße in Länge von rund 4,4 Kilometern folgen.
„Die Wiederherstellung der Straße nach Kostebrau stellt für uns keinen verzichtbaren Luxus dar, sondern soll helfen, die weite Bergbaufolgelandschaft des ehemaligen Tagebaus besser zu erschließen“, erklärte dazu Schipkaus Bürgermeister Siegurd Heinze (parteilos). „Land- und Forstwirtschaft sowie Windparkbetreiber erwarten kürzere Wege, und nicht zuletzt auch die Feuerwehr braucht befahrbare Straßen. Und diese entstehen hier gemäß des verbindlichen Sanierungsplanes.“
Die neu entstehende Straße wird von der LMBV errichtet und im Anschluss von der Stadt Lauchhammer und der Gemeinde Schipkau in die so genannte Baulast übernommen. Beide Kommunen bekannten sich schon frühzeitig dazu, die Straße dauerhaft instand zu halten.