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Schipkau zapft die Sonne an

Schipkau, den 15. 12. 2009

KLETTWITZ: In der Schipkauer Gemeindeverwaltung brechen neue Zeiten an: Beleuchtung, Computer und vielerlei weitere Gerätschaften werden zukünftig vorrangig mit erneuerbaren Energien betrieben. Dazu schaltete Bürgermeister Siegurd Heinze (l., parteilos) dieser Tage mit einem symbolischen Knopfdruck die direkte Einspeisung von einer hauseigenen Fotovoltaikanlage frei. „Schon der Probebetrieb war mehr als ein Erfolg“, so Heinze, „denn an diesem sonnigen Tag  erzeugte die Anlage mehr schadstofffreien Sonnenstrom, als die Gemeindeverwaltung verbraucht. Wir speisten also schon in das örtliche Netz ein.“

 

Im Hofraum des Verwaltungsstandortes entstand in den zurückliegenden Wochen eine Carportanlage für elf Autos, welche zugleich die Fotovoltaikanlage trägt. Die installierten 133 polykristallinen Dickschichtmodule können bei günstiger Witterung insgesamt 30 kW elektrische Leistung erzeugen und damit mehr als den Bedarf der Gemeindeverwaltung abdecken. Umgerechnet entspricht dies einer Leistung von 28.500 kWh im Jahr.

 

„Gerade mit Blick auf den Kopenhagener Klimagipfel sollte sich jeder auch selbst fragen, was er für den Klimaschutz tun kann“, sagte Heinze, der sich auch um das Amt des OSL-Landrates bewirbt, zu den Beweggründen für das Vorhaben. „Insgesamt investierten wir hier 105.000 Euro in die Fotovoltaikanlage, welche sich spätestens in 12 Jahren gerechnet haben wird.“ Auftragnehmer für diese Leistungen war das Elektrounternehmen ART aus dem benachbarten Großräschen.

 

Neben dem Willen der Gemeinde, auf dem Gebiet erneuerbarer Energien Vorreiter zu sein, war auch die Einspeisevergütung ein ausschlaggebendes Argument. „Insgesamt steigen die Energiepreise, und deshalb sollten sich auch öffentliche Einrichtungen verstärkt nach Alternativen umsehen“, so Heinze. Das 7.300 Einwohner zählende Schipkau verfolgt dieses Ziel seit längerer Zeit und wurde dafür bereits als „Innovativer Energieort“ ausgezeichnet. Allein 2009 entstanden zwei Blockheizkraftwerke (BHKW’s) in Hörlitz und Klettwitz sowie eine Fotovoltaikanlage zur Versorgung der Annahütter Grundschule. Zudem engagiert sich der Ort beim Neubau einer Biogasanlage und der voraussichtlich weltgrößten Windenergieanlage am Lausitzring. „Man darf den Energiewandel nicht nur mit Worten beschreiben, sondern jeder muss auch selbst einen Beitrag leisten“ so Heinze abschließend.

 

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