Fulminantes Neujahrstreffen lässt in Schipkau Zuversicht für 2010 wachsen
KLETTWITZ: Mit einem von den Gästen nahezu euphorisch aufgenommenen Neujahrsempfang starteten der EuroSpeedway Lausitz, das DEKRA-Testzentrum Klettwitz und die Gemeinde Schipkau nun auch ganz offiziell in das neue Jahr. Mehr als 160 Vertreter aus Wirtschaft, Kommunalpolitik und öffentlichen Leben hatten sich dazu im Klettwitzer Kulturhaus eingefunden.
„Wir beginnen heute eher leise und starten dann voll durch“, kündigte Bürgermeister Siegurd Heinze eingangs an, und tatsächlich bereitete sich beim Gesang des Ökumenischen Kirchenchores Klettwitz zunächst eine andächtige Atmosphäre aus. Heinze blickte in seiner Rede in erster Linie auf das vergangene Jahr zurück, welches aus seiner Sicht vom Betreiberwechsel auf dem Lausitzring und den Aktivitäten der „Energiekommune Schipkau“ geprägt war. „Für uns ist und bleibt das Thema Energie eine ganz wichtige Angelegenheit“, so Heinze, der für die Jahresmitte den Start der Biogasanlage Lausitzring sowie bis Jahresende den Bau einer Mega-Windenergieanlage an der Rennstrecke ankündigte. In den Ortsteilen soll es stattdessen nach Jahren großer Investitionen etwas ruhiger zugehen. „In Annahütte folgt der 2. Bauabschnitt der Schulsanierung, in Hörlitz entsteht ein Anbau an das Sportlerheim, und auch in den anderen Ortsteilen sind kleinere Bauarbeiten geplant“, so der Bürgermeister.
Im Anschluss an Heinzes Rede berichtete Volker Noeske, Leiter des DEKRA-Testzentrums Klettwitz, über ein schwieriges, aber trotzdem erfolgreiches Jahr 2009 für das Unternehmen. „Wir gehen optimistisch in das neue Jahr“, so Noeske, „denn wir wollen weiter investieren.“ Als Erfolg erwies sich die Übernahme des Testovals in den Besitz der DEKRA, da nun die Streckenverfügbarkeit aus eigener Hand garantiert werden könne. Zudem sei hier in die Streckenüberwachung investiert worden. Per Kameras könne nun die gesamte Anlage permanent überwacht werden. Ein weiterer Erfolg seien laut Noeske die Seminare zur LKW-Ladungssicherung, welche jeweils eine Rekordbeteiligung verbuchten. Für Freude sorgte zudem die Akkreditierung der Abgas-Messeinrichtungen durch japanische und taiwanesische Autohersteller. „Damit sind wir nun auch auf dem fernöstlichen Markt präsent.“
Große Hoffnungen knüpft man bei der DEKRA in Klettwitz an die Vergabe der Leitplankenprüfung, und ebenso blickt man zuversichtlich auf die bevorstehende Beseitigung von Fahrbahnmängeln auf dem Testoval. „Mit einer intakten Teststrecke wollen wir noch mehr Kfz-Prüfdienstleistungen hier her holen“, kündigte Noeske an.
Dritter Redner des Abends war EuroSpeedway-Geschäftsführer Josef Meier. Meier blickte zunächst auf das erste Betriebsjahr auf dem Lausitzring zurück und sprach von einer insgesamt guten Bilanz. „Der Start wurde uns bekanntlich nicht leicht gemacht, trotzdem konnten wir die Streckenauslastung erhöhen und insgesamt 326.000 Besucher begrüßen.“ Meier kam schnell auf das inzwischen in aller Munde befindliche „Red Bull Air Race“ zu sprechen und versprach eine Veranstaltung der Superlative. „Das Rennen ist unser Geschenk zum 10. Bestehen der Anlage“, so Meier, „und es wird Arbeit und Umsatz in die Region bringen. Ich freue mich schon sehr darauf.“ Allein für den Tross der Mitarbeiter werden 3.500 Übernachtungen in der Region benötigt.
Meier unterstrich die enorme öffentliche Wahrnehmung des von Red Bull präsentierten Geschicklichkeitsfliegens. „Weltweit verfolgen bis zu 500 Millionen Zuschauer das Rennen am Bildschirm“, so Meier, „und das ist ein unschätzbarer Werbeeffekt für die Lausitz.“ Kenner der Materie schätzen das Rahmenprogramm rings um das Air Race inzwischen als deutlich größer als in der Formel 1.
Nach so viel Zuversicht brachten die jungen Tänzerinnen der Meuroer Tanzgruppe „Seven up“ noch mehr Schwung in den Saal, der offensichtlich auch dem Kraftsportler Carsten Kühn gut bekam. „Heute bin ich richtig gut drauf“, sagte der inzwischen auch aus „Wetten, dass…?“–Auftritten bekannte Klettwitzer vor seinem erneuten Weltrekordversuch. Dazu wurden quer durch den Saal 107 gefüllte Wasserflaschen aufgereiht, welche Kühn innerhalb von 2 Minuten nur aus eigener Lungenkraft umblasen wollte. Und es gelang! Angefeuert von begeisterten Zuschauern und unter dem prüfenden Blick des Senftenberger Notars Ronald Schultz war das Werk bereits nach anderthalb Minuten vollbracht.
Mit derlei Unterhaltung, zünftiger Musik des Spielmannszuges Senftenberg und Jazz einer Senftenberger Band kamen die Gäste bis spät in die Nacht ins Gespräch. Fazit: Viel Lob über eine professionelle Präsentation der Gemeinde und ihrer Partner.