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Traditionsreiches Handwerk

Klettwitz, den 11. 12. 2015

Seit Mai 2008 arbeitet Steffen Noack selbstständig in seiner Tischlerei in Klettwitz. So leicht findet ein Suchender den Standort im FamilienCampus Lausitz jedoch nicht. Werbetafeln sind gut fürs Geschäft, locken aber auch nächtliche unliebsame Besucher an, so der Firmenchef als Erklärung.

Bereits hinter der Eingangstür riecht es nach Holz, Lack und Leim. Im kleinen Büro, das er sich mit einer Sachbearbeiterin teilt, bittet er mich Platz zu nehmen. Während ich noch überlege wie ich das Gespräch beginne, kommt der Chef gleich zur Sache.

Die Auftragslage ist gut, mit dem Standort ist er zufrieden, drei Mitarbeiter stehen in Lohn und Brot. Gern würde er den individuellen Möbelbau weiter vorantreiben. Er denkt darüber nach, im nächsten Jahr mit der Ausbildung eines Tischlers zu beginnen, vielleicht auch eine Neueinstellung. Als Meister darf und kann er das. Um künftig Fachleute zur Verfügung zu haben – muss er das auch. Tischler fallen nicht vom Himmel. Die gute Konjunktur und die dadurch gute Auftragslage im Handwerk haben den Arbeitsmarkt leer gefegt. Steffen Noack spürt auch, dass die verbleibenden Jugendlichen in der Lausitz sich immer weniger für traditionelle Handwerksberufe interessieren. Der Trend zum Studieren und zum Erlernen von „sauberen“ Berufen hält an. „Irgendwann werden die Leute Handwerker wie die Nadel im Heuhaufen suchen und sehr teuer bezahlen müssen“, befürchtet Steffen Noack. Das macht nachdenklich.

Werden die Erfahrungen, Tipps und Kniffe der Meister in die nächste Generationen getragen? Oder gehen sie verloren? Internet, Facebook und YouTube können doch kein Ersatz für Kompetenz, abrufbares Wissen und Fertigkeiten sein. Noch haben wir Tischlermeister Noack und Ackermann, Bäckermeister Noack, Schuhmachermeister Appelt, KFZ-Meister Fritsch und Goerke , Zimmereimeister Noack und Dachdeckermeister Raabe und Jurasik.So sollte es doch bleiben. Vermitteln wir unseren Kindern wieder, das Handwerk golden Boden hat !

 

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