Ein karnevalistischer Rückblick zum 60. des KCA
60 Jahre Karneval in Annahütte, 60 Jahre Tradition, 60 Jahre Vereinsleben - der Älteste Karnevalverein in Berlin und Brandenburg feiert seine 60.Saison. Lesen Sie auf den folgenden Seiten über 60 Jahre Geschichte eines Karnevalvereins, der mit tausenden Besuchern Karneval gefeiert und 60 Jahre Tradition gepflegt hat.
Die ersten 10 Jahre - 1948 bis 1958
Wir wissen nicht was die Gründungsmitglieder unseres Vereins nur 3 Jahre nach dem Krieg und 1 Jahr vor Gründung der DDR und der BRD bewog, einen Karnevalsverein zu gründen. Wir wissen nur, es war eine epochale Idee für alle Karnevalisten.
Alfred Bommel | Helmut Präza |
Hans Schneider | Otto Schenker |
Fritz Zinder | Achim Zimpel |
Willy Sikora | Kurt Jacob |
Rudi Huste | Walter Krügel |
Albert v. Morstein |
waren diejenigen, die den Mut hatten, Karneval zu feiern.
Im Gruppenbild vor dem Gemeindeamt und mit dem ersten Nachkriegsbürgermeister Wilhelm Santowski wurde damals mit Frack und Zylinder Stellung bezogen und mit übergebener Schlüsselgewalt der Fasching begonnen.
Nimmt man Herrenmühle dazu, hatte Annahütte zu dieser Zeit 5 Gaststätten, 2 davon, das Werksgasthaus und der Gasthof „Zur Sonne" mit großem Saal. Es war eine weise Entscheidung sich für das Werksgasthaus, dem späteren Klubhaus als Karnevalsresidenz zu entschließen. Der Karneval konnte in den ersten 10 Jahren in einem damals „vornehmen" Haus mit Gastlichkeit für jeden Bedarf stattfinden. Aber auch die Einbindung des Vereins in die damalige Betriebssportgemeinschaft war von eminenter Bedeutung. So waren Leistungsträger des Karnevals wie Achim Zimpel, Rudi Huste, Kurt Jacob und Hubert Pawlik leitend im Glaswerk und in der BSG tätig. Ein großer Vorteil für den Karneval, konnte doch manche Vorbereitung „auf Hütte", wie das Glaswerk genannt wurde, erledigt werden. Die Karnevalstage (Sonnabend, Sonntag, Rosenmontag) waren auch damals schon turbulent. Der Prinz wurde im „Prinzensessel" von seinen Ministern zur Bühne getragen, ein Männerballett war auch schon vorhanden und beim Zampern hatten alle Schüler riesigen Spaß, wenn die Karnevalsgesellschaft mit Pauken und Trompeten durch die Schule zog. Selbstverständlich gehörte damals schon eine Kapelle dazu.
Die bekannteste „Tanzorchester Scala".
Aber auch andere Besonderheiten gab es:
1955 und 1956 war Günther Wollermann der Prinz, er war ein Lehrer der Schule Annahütte. Ihm war es bisher als einzigem vorbehalten, auf einem Pferderücken den Umzug zu überleben. Das war 1955, denn 1956 wollte er nur wieder Prinz sein, wenn er nicht reiten musste.
1957 fand ein ganz wichtiges Ereignis statt:
Der 9. Prinz des Karnevals - Jupp 1., Jupp Neu, ausgerechnet ein Köllner, der ebenfalls als Lehrer in Annahütte tätig war, führte den bis heute gepflegten Karnevalsruf „Annahütte - total verrückt" ein. Jupp war 1957 und 1958 Prinz und bleibt durch unseren Karnevalsruf dem Verein in Erinnerung.
Das zweite Jahrzehnt 1959 bis 1968
Konnte 1959 der Fasching noch gefeiert werden, war 1960 ein Ausfall. Ein Bergwerksunglück am 20.2.1960 und Staatstrauer haben den Karneval verhindert. In diesem Jahrzehnt erlebte unser Verein einen Umbruch in der Führungsetage. Verdienstvolle Mitglieder schieden aus und Neue übernahmen das Zepter.
Nach Fritz Zinder (1948 - 1955) und Achim Zimpel (1956 - 1962) wurde Günther Pietzsch 1963 Präsident und hatte dieses Amt 6 Jahre inne. Seit 1961 war er im Verein. Von 1961 bis 1963 selbst dreimal Prinz, war mit Günther eine neue Epoche angebrochen. Mit großem Mut und Fantasie hat er zu einer Zeit da Karneval von staatlichen Stellen als bürgerliche Dekadenz betrachtet wurde, mit Geschick neue Maßstäbe gesetzt. Große Tanzorchester, wie z.B. Studio Meißen, spielten und nächtigten im Klubhaus. Nicht nur in Bayern wurde „gefensterlt". Bei einem solchen Versuch, zur holden Weiblichkeit zu gelangen, ist ein Studiomusikant abgestürzt und landete im Klubhausgarten. Ebensolchen Mut mussten die Mitglieder von Studio Meißen beweisen als bei der Rückfahrt (das Glaswerk hatte damals einen eigenen Bus) der Bus auf der Autobahn samt Instrumenten ein Opfer der Flammen wurde. Mit Fug und Recht kann man sagen, dass mit einem sportlichen Hoch der Betriebssportgemeinschaft (BSG), zu der auch der Karnevalsverein gehörte, ein Hoch im Fasching erfolgte. Handball, Fußball, Radsport, Kegeln, Schach und Gymnastik formten in obersten bezirklichen Ligen das Niveau der BSG, die Radsportler stellten sogar den DDR-Meister.
1966 und 1967 war zum Fasching das Klubhaus 24 Stunden, also ohne Schließzeiten geöffnet. Tüchtige Klubhauswirte ermöglichten dies. Programm und Veranstaltungen wurden erweitert. In dieser Zeit kam zu den 3 tollen Tagen der Veilchendienstag für Ledige ab 30 und für Verheiratete hinzu. Eine große Zeit des Faschings in Annahütte. Für eine Genehmigung zu den Veranstaltungen waren wir auf das Wohlwollen der Senftenberger Behörden und des Ortsbürgermeisters angewiesen. Es erforderte sehr viel Durchhaltevermögen unsere Wünsche so zu begründen, dass die Volksseele, nach Meinung der Obrigkeit, nicht vom „Aufbau des Sozialismus" abgehalten wurde. In immer größerem Maße wurden Kräfte der Volkspolizei als „vorbeugende Maßnahme" zur Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit zu dem Faschingstagen in Annahütte stationiert. Aber auch die Genossen der Volkspolizei haben die Faschingstage überstanden.
Zunehmend wurde aber die behördliche Unterstützung schwieriger. Die Amtsnachfolger von Günther Pietzsch waren nicht zu beneiden.Nachdem Günther Pietzsch 1969 sein Amt als Präsident abgab und auch weitere Elferratsmitglieder aus unterschiedlichsten Gründen nicht weiter im Karnevalsverein tätig sein wollten, war erneut guter Rat teuer. Aber dank der Mitgliedschaft in der Betriebssportgemeinschaft gab es viele Freunde, die entstandene Lücken schließen konnten. Das 3. Jahrzehnt war ein stetiges Ringen mit den Behörden hinsichtlich Veranstaltungsgenehmigung und Polizeistunden.
Die damaligen Präsidenten Dieter Sekulla von (1969 - 1974) und Horst Pawlik von (1975 - 1982) könnten Trauriges und Lustiges über die damaligen Genehmigungsprozeduren zum Besten geben. Oftmals konnte erst am Tag vor Karnevalsbeginn die Zustimmung über die Schlusszeiten an den Karnevalstagen bei den Behörden eingeholt werden. Viele Kuriositäten geschahen und trotz alledem war unser Verein immer mit Freude und Humor bei der Sache. In einem Jahr verweigerte der damalige Bürgermeister die Schlüsselübergabe am Gemeindeamt. Mit einem Ersatzbürgermeister, Andreas Jurczik (damals noch Schüler), wurde der eigentliche Amtsträger blamiert und war im nächsten Jahr wieder dabei. Sogar der Karnevalsumzug fand ein einziges Mal nur vom Pförtner des Glaswerkes bis zum Klubhaus statt. Aber diese Ignoranz unseres Treibens durch die Obrigkeit tat dem Zuspruch unserer Veranstaltungen keinen Abbruch.
Zu kurz in unserem Rückblick sind bisher unsere Garden gekommen. Von Anfang an gab es in unseren Reihen ein Männerballett. Anfänglich nur vom Elferrat gebildet, ist das Ballett inzwischen eine Einrichtung aus allen „männlichen" Gruppierungen geworden. Vom Leiter der Finanzbuchhaltung des Glaswerkes über Frisörmeister, KFZ-Meister, Fleischermeister, Handwerker, Diplomingenieure, Lehrer, Landwirte und Studenten haben im Laufe der Jahre fast alle Berufsgruppen in dieser Formation ihr Unwesen getrieben.
Unsere Prinzengarde wurde ab 1950 stets von den Sektionen Fußball und Handball der BSG gebildet und hatte oftmals mehr Mitglieder als der Elferrat. Viele Gardemitglieder aus vergangener Zeit sind auch heute noch im KCA.
Eine Funkengarde gab es erst ab 1956. Auch sie wurde aus Mitgliedern der BSG gebildet und trat anfänglich zu den Karnevalstagen nur beim Einmarsch in Erscheinung. Erst unter der Präsidentschaft von Günther Pietzsch wurden erste Anfänge von Tanzeinlagen entwickelt.
Bis 1969 gab es nur Prinzen als Narrenoberhaupt. 1970 waren Christa Lehman und Frank Wollermann das erste Prinzenpaar im Amt, gefolgt von 5 Jahren Prinzessinenlosigkeit. Erst 1976 gelangte mit Helga und Werner Gurk wieder ein Paar an die Narrenmacht. Mit großem Erfolg waren sie 3 Jahre ein Höhepunkt der Veranstaltungen und haben Maßstäbe für die nachfolgenden Paare gesetzt.
Von anfänglich 3 Tagen Fasching waren inzwischen 2 Tage im November und 3 Wochenenden zur Karnevalszeit mit bis zu 11 Veranstaltungen geworden. 1972 feierten wir unser 25. und 1977 das 30. Karnevalsjubiläum. Beides, große Tage, im Klubhaus und in Annahütte
Ein stilles Jubiläum gab es 1977: 20 Jahre Karnevalsruf „Annahütte total - verrückt". Damit ist auch das 3. Jahrzehnt Geschichte.
Das 4. Jahrzehnt 1979 - 1988
Dieses Jahrzehnt beginnt mit einer Nullnummer. Der große Feind beim Aufbau des Sozialismus, der Winter, zwang die DDR in die Knie und im Klubhaus residierte die Volksarmee zur Unterstützung der Kumpel im Winterkampf. Der Karneval 1979 fiel aus. Erst zog der Winter, dann auch die Armee ab. Die Armee war weg, das Klubhaus lag am Boden. Wirt weg - Kücheneinrichtung weg! Aber auch diese Zeit wurde gemeistert. Schließlich gab es die „Hütte", die BSG und karnevalistische Enthusiasten. Ein Jahr später konnte wieder Karneval gefeiert werden.
Nachdem in vielen kleinen Ortschaften, aber auch in Städten der Karnevalsvirus um sich griff, blieb den Kulturfunktionären der Staatsmacht keine andere Möglichkeit, sie sprangen auf den fahrenden Zug und ernannten des karnevalistische Treiben zum künstlerischen Volkserbe. Geradezu humoristische Vorgänge kennzeichneten diese Zeit. Zweimal waren „wichtige" Amtsträger vom Kreiskulturkabinett zu unseren Veranstaltungen erschienen um uns zu bewerten. Letztendlich bekamen wir Blumen und eine Urkunde, wurden in den Rang eines „Volkskunstkollektiv der Mittelstufe" erhoben und durften fortan bis zu 5,00 M Eintritt für unsere Veranstaltungen kassieren.
1982 wurde Horst Dose unser Präsident und blieb dies bis 1989. Mit entsprechendem Frohsinn und Courage ausgestattet, hatte er so manche Schlacht mit den Behörden geschlagen und unsere Position als staatlich anerkanntes Volkskunstkollektiv in die Waagschale geworfen.
Zum 35. Karneval hatten wir erstmals eine Veranstaltungskarte mit allen Tagen der Saison und einem Motto für jeden Tag. Ab der 37. Saison. 1985, hatten wir jährlich ein Motto und zur 39. Saison ein 8-seitiges Programmheft.
Die 80-er Jahre waren unter Führung von Horst Dose eine äußerst spannende Zeit. Vor allen Dingen aber durch die immense Zustimmung in der Bevölkerung. Mit Fug und Recht kann man sagen, der Annahütter Karnevals war seinem, in der Vergangenheit erworbenen Ruf gerecht und zu einer närrischen Institution geworden. Zwei Tage zur Eröffnung einer Saison im November und teilweise 3 Wochenenden im Februar standen als Veranstaltungstage zur Verfügung.
1982 wurde offiziell unsere Polizeigarde gegründet. Bisher waren zur Einhaltung von „Ordnung und Sicherheit" an den Veranstaltungstagen Elferrats- und Prinzengardemitglieder verantwortlich. Dies aber genügte nicht, um zur damaligen Zeit den „ordnungsgerechten" Zustrom der Karnevalenthusiasten halbwegs zu überblicken. Im September 1982 trafen sich 11 damalige Sportfreunde der BSG und gründeten die Polizeigarde, Frank Schulz, heute Mitglied im Elferrat, war erster Leiter dieser Garde.
Durch bis zu 15 Veranstaltungen im Jahr ist die Mitarbeit im Karnevalsverein zur „Ganzjahresaufgabe" geworden. Seit 1976 sind langsam aber sicher auch Karnevalisten herangewachsen, die abendlich Darbietungen präsentierten. Horst Pawlik, insbesondere aber auch Hansi Pawlik prägten unser Programm. Hans Pawlik konnte die Massen begeistern und mit dem damaligen Orchester „Die Dixis" wurde mancher Stimmungshöhepunkt improvisiert. Die „Dixis" begleiteten mehr als 10 Jahre in Folge unsere Karnevalsabende musikalisch.
Aber auch das 4. Jahrzehnt geht einmal zu Ende.
Das 5. Jahrzehnt - 1989 - 1998
Die Erhebung unseres Karnevalsklubs in die Stufe als „Volkskunstkollektiv der Oberstufe" hat er noch erlebt, aber mitten in den Vorbereitungen zu 42. Karnevals mussten wir den schmerzlichen Verlust unseres Präsidenten Horst Dose zur Kenntnis nehmen.
Erhard Herrmann, seit 1968 im Elferrat, übernahm das Ruder und gab es erst im 6. Jahrzehnt weiter. Wir hätten keinen besseren Nachfolger finden können. Erhard Herrmann hat die Geschicke unseres Vereins während der Zeiten des friedlichen Abgesangs der DDR durch alle Wirren gesteuert und wichtige Prämissen für den Weiterbestand als „Karneval-Club Annahütte 1948 e.V." mit allen gesetzlichen Formalitäten und Pflichten gesetzt. Eine schwierige Zeit mit vielen Chancen. Mit Stolz kann im Nachhinein auf diese Zeit geblickt werden.
Unsere Mitgliederzahl hat sich in den letzten Jahren auf über 100 verdoppelt und die Hälfte davon sind Jugendliche.
Elferrat, Funkengarde, Prinzengarde, Haus- und Hofmusikanten, Polizeigarde waren bis 1989 unsere Vereinsgruppen.
Gaudimu, Frauengarde, Kinderfunkengarde, Funkenmariechen, Passive Mitglieder
sind in der Nachwendezeit hinzugekommen.
Unser Karnevalsauftakt zum 11.11.1989, also zur unmittelbaren Wendezeit hatte aber auch seine Probleme, da manche Karnevalsfreunde vorübergehend mehr Interesse für Westberlin als für die Saisoneröffnung hatten. Die Freude überwog und mit Elan ging es an neue Taten.
Unsere Kontakte zu Karnevalisten im Rheinland, speziell nach Rüsselsheim wurden aktiviert und gegenseitige Besuche folgten. Zwei wesentliche Dinge brachten die Wende und diese Besuche für uns. Als Ersatz für die jährlichen Feierlichkeiten zum „Kampftag" am 1. Mai zu DDR-Zeiten, wurde jeweils am letzten Apriltag und zum 1. Mai unsererseits die zwischenzeitlich beliebte „Narretei im Mai" eingeführt. Musik, Fackelumzug, Lagerfeuer und Feuerwerk, sowie Darbietungen unserer Garden sind fester Bestandteil dieses Festes geworden.
Eine andere nachhaltige Neuerung war die Guggenmusik. Unsere Haus- und Hofmusikanten, jahrelang Bestandteil des abendlichen Einmarsches an Karnevalstagen und beim Umzug, wurden bei Besuchen in Rüsselsheim von dieser Musik infiziert. Insbesondere Michael Braden war es zu verdanken, dass diese Musik bei uns Fuß fassen konnte. Er knüpfte Kontakte in die Schweiz und baute mit viel Elan eine tolle Truppe auf, die seit Mitte der 90-er Jahre weit über die Grenzen von Annahütte bekannt ist, bei zahllosen Höhepunkten und nicht zuletzt im Fernsehen zu hören und zu sehen war. Die 1994 als „Gaudimu" gegründete Formation ist seither fester Bestandteil jeder KCA-Veranstaltung.
Die Nachwendezeit hat der Karnevalsbewegung in Berlin-Brandenburg und der Niederlausitz großen Aufschwung, viele Aufgaben aber auch viel Spaß gebracht. Der KCA 48 unter Leitung von Erhard Herrmann hat zahlreiche Kontakte zu benachbarten Vereinen geknüpft, Teilnahme an Umzügen oder zu Jubiläen waren fester Bestandteil unseres Vereinslebens. Erinnert sei nur an den Umzug „Zug der fröhlichen Leute" und an die Fernsehsendung „Heut steppt der Adler" in Cottbus. Durch unsere Funkengarde oder unsere Funkenmariechen hat unser Karnevalsverein sich anerkennend, auch außerhalb unserer Gemeinde, präsentiert.
1998 feierten wir mit großem Erfolg unseren 50. Karneval. Neben den normalen Karnevalstagen wurde zusätzlich eine Galaveranstaltung mit vielen Gästen der Karnevalsszene und befreundeten Klubs durchgeführt. Nicht zuletzt sei die Einladungsveranstaltung für ehemalige Mitglieder des Vereins und der BSG Chemie genannt. Viele Freunde konnten begrüßt werden.
Ein nachhaltiges Ereignis war die Ernennung unseres Präsidenten Erhard Herrmann vom Ehrenpräsidenten des RCV Rüsselsheim zum
„1. Ritter des Goldenen Vlieses der Niederlausitz"
Mit dieser Ernennung war für ihn die Berechtigung verbunden, verdienstvolle Karnevalisten zum Ritter zu schlagen.
Wir hoffen, auch Sie liebe Leser, erinnern sich an einige fröhliche Stunden für die der KCA im 5. Jahrzehnt sorgen durfte. Somit war auch das 5. Jahrzehnt abgeschlossen.
Das 6. Jahrzehnt - 1999 - 2008
Auch wir sind keine Hellseher und wissen natürlich nicht, was 2008 passieren wird, aber wenn Sie unser Programmheft lesen und unsere 60. Saison beginnt, ist auch das 60. Jahr Annahütter Karneval aktuell.
Trotz der augenblicklichen Turbulenzen mit unserer Heimstätte, dem Klubhaus Annahütte, ist unsererseits die Vorbereitung des 60. Karnevals in vollem Gange. Zurzeit läuft die Programmgestaltung auf Hochtouren und die Kostüm- und Requisitenplanung und Beschaffung ist angelaufen.
Mit großer Unterstützung der Gemeinde Schipkau haben wir unsere Umkleideräume renovieren können und im Moment geschieht gleiches mit der Bühne. Wir hoffen sehr, dass uns das Klubhaus als Veranstaltungsort erhalten bleibt und sind dabei auf die Unterstützung vieler Verantwortungsträger angewiesen. Die sind aber die augenblicklichen Sorgen des KCA.
Das 6. Jahrzehnt begann 1999 mit der 51. Saison unter dem Motto: „Die Karawane zieht weiter". Und wie: !!
Zur 50. Saison ist erstmals die Formation „Minifunken" beim Umzug und am Abend aufgetreten. Mit den Damen der „großen" Funkengarde ist inzwischen eine Formation der Extraklasse entstanden.
Oder unser Prinzenpaar der 50. 51. und 52. Saison - Heike I. und Lutz I. Beide Korbins sind heute an vorderen Stellen im Verein tätig. Nach der Familie Pawlik, wo Vater, Söhne und Enkeltochter im Verein waren, ist diesmal eine Steigerung vorhanden. Großeltern, Eltern und Enkelkinder der Familie Korbin sind im Verein aktiv. Aber auch die Ernennung von Erhard Herrmann zum Ehrenritter hatte Folgen. Inzwischen ist eine Rittergarde entstanden die 12 aktive Mitglieder und Ehrenmitglieder hat. Die Frauengarde darf nicht vergessen werden, denn sie ist bei der Weiberfastnacht und anderen Veranstaltungen des KCA ein Aktivposten mit weiblicher Durchsetzungskraft.
In mancher Saison wurden bis zu 18 Veranstaltungen vom KCA organisiert. 2003 veranstalteten wir unseren 55. Karneval mit großem Jubiläumsprogramm. Nicht immer gelingen solche Highlights. Den finanziellen Aufwand zu sichern, ist jedes Mal ein großer Kraftakt und setzt für manche Idee bescheidenere Grenzen. Aber zum 55. war es gelungen, vom 11.11.02 bis zum 5.3.03 vierzehn Veranstaltungstage zu schaffen. Vom Einladungskarneval über Weiberfastnacht und Rosenmontag bis zum Kinderkarneval war für jeden ein Tag nach seinem Geschmack dabei.
Bis zum 60. Karneval waren dann nur noch 5 Jahre, die wiederum Veränderungen im Verein brachten. Zwischen der 57. und 58. Saison gab unser Präsident Erhard Herrmann nach 16-jähriger Amtszeit die Verantwortung an Mario Weber ab. Erhard hat in seiner Amtszeit, die nach der Wende 1989 mit zusätzlicher Verantwortung, besonders im finanziellen Bereich, behaftet war, einen sich stetig entwickelnden Verein geformt. Natürlich sei ausdrücklich an dieser Stelle auf den gesamten Verein hingewiesen. Nur gemeinsam kann man so erfolgreich sein, wie es der KCA jährlich zu sein versucht. Auch die Ehepartner oder Partner unserer Vereinsmitglieder sollen genannt sein. Ohne ihr großes Verständnis, noch besser Mitwirkung im Verein, ist eine aktive Mitgliedschaft schwerlich möglich wäre.
Erhard wurde in der Wahlversammlung nach der 57. Saison einstimmig zum Ehrenpräsidenten gewählt und bleibt dem Verein in dieser Funktion, als Elferratsmitglied und als Chef der Rittergarde erhalten.
Unser 8. Präsident Mario Weber, über 15 Jahre Mitglied der Prinzengarde, von 2003 bis 2005 mit seiner Prinzessin Juliane I. als Prinz Mario I. aktiv, leitet seit der 58. Saison die Geschicke des Vereins. Auch er hat eine schlagkräftige Geschäftsleitung an seiner Seite und die Unterstützung aller im Verein ist ihm sicher.
Pünktlich zur 60. Saison wurde nun auch die 9. Garde des KCA 48 ins Leben gerufen. Alle die, die nicht in der Funkengarde tanzen möchten, im Elferrat noch nicht willkommen sind oder sich einfach einmal im Karnevalsverein Annahütte umschauen möchten, sind herzlich willkommen in der neuen A-TOLL-erie, die sich hauptsächlich um die Mithilfe beim Programm bemühen wird!
Augenblicklich ist der Verein mitten in besagter Vorbereitung der Jubiläumssaison. Ohne die uns Anerkennung bedeutenden zahlreichen Gäste bei unseren Veranstaltungen, ohne Unterstützung vieler Karnevalsfreunde aus der Amtsgemeinde und Sponsoren ist aber auch in dieser Saison unser Vorhaben nur schwer vorstellbar. Für die Unterstützung materieller oder finanzieller Art oder durch eine Annonce in unserem jährlichen Programmheft hoffen wir mit unseren Veranstaltungen unseren Dank zu beweisen.
Nicht zuletzt sei die Gemeinde Schipkau genannt, angefangen bei den Verantwortungsträgern im Ort unserer Taten „Annahütte", über das Ordnungsamt bis hin zum Bürgermeister Herrn Heinze mit seinen Mitarbeitern. Dank an dieser Stelle für jede Unterstützung. Wir hoffen auch auf weitere Jahre erfolgreicher Vereinsarbeit in der Gemeinde Schipkau. Längst ist ja aus dem Annahütter Verein ein Verein geworden, der sich in die Großgemeinde Schipkau integriert hat. Ein Blick in unsere Mitgliederkartei beweist, dass alle Ortsteile im Verein vertreten sind. Ein im wahrsten Sinne des Wortes „kleines" Beispiel ist die neu entstandene Kinderfunkengarde. Junge Leute für den KCA, für das Vereinsleben in unserer Gemeinde zu gewinnen, wird auch weiterhin ein wichtiger Teil unserer Vereinsarbeit sein.
Damit, verbunden mit dem Dank an alle Karnevalsfreunde für die Jahrzehnte währende Treue, ist auch des 6. Jahrzehnts fast zu Ende. Fast..., denn wir hoffen, viele von Ihnen liebe Leser, an dem einen oder anderen Karnevalstag des vor uns stehenden 60. Karnevals begrüßen zu können.
Ihre Karnevalsberichterstatter